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Frage von Gregor S. •

Frage an Katja Kipping von Gregor S. bezüglich Kultur

Liebe Katja,

ich bin Mitglied der LINKEN PARTEI schon seit ein paar Jahren. Leider kann ich nicht sagen, dass ich sehr aktive in dieser Zeit gewesen bin.

Mich quält sein längerer Zeit die Frage: Ist unsere Partei gegen Gott? Ich bin Christ und habe viele Freunde unter den Christen. Seitdem man mich hingewiesen hat, dass unsere Partei gegen Gott sei, habe ich keine Ruhe. Man hat mir vorgeschlagen, eine andere Partei, nämlich die ÖDP (Ökologischdemokratische Partei) zu wählen.

Kannst Du - Hand aufs Herz - sagen, dass DIE LINKE nichts gegen Gott hat? Da meine ich konkret den Gott der Christen. Über den Islam oder andere Religionen kann ich nicht reden.

Mit solidarischen Grüßen

Gregor Sklorz

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Gregor Sklorz,

herzlichen Dank für die Frage, die ich klar verneinen kann. So führt auch unser Grundsatzprogramm unter dem Kapitel "Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften" aus: "DIE LINKE verteidigt das Recht aller Menschen auf ein Bekenntnis zu einer Weltanschauung oder Religion. Sie tritt ein für den Schutz weltanschaulicher und religiöser Minderheiten. Laizismus bedeutet für uns die notwendige institutionelle Trennung von Staat und Kirche. Wir stellen uns unserer historischen Verantwortung und haben die Lehren aus dem in der DDR begangenen Unrecht gegenüber Gläubigen gezogen. Bereits im Jahr 1990 hat der Parteivorstand der PDS sich zur Verantwortung an einer verfehlten Politik der SED bekannt, die tragische Schicksale, Benachteiligung, Verdächtigung und ohnmächtige Betroffenheit auslöste und die Gläubigen, Kirchen und Religionsgemeinschaften um Versöhnung gebeten. Heute engagieren sich in der LINKEN Christinnen und Christen neben Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften, aber auch Atheistinnen und Atheisten für gemeinsame Ziele und Werte, die in den großen Religionen genauso ihre Wurzeln haben wie in den Ideen der Aufklärung und des Humanismus: Soziale Gerechtigkeit, Frieden, Nächstenliebe und Toleranz. DIE LINKE achtet die Kirchen und Religionsgemeinschaften, ihre soziale Tätigkeit und ihre Unabhängigkeit. Allerdings müssen Grundrechte und Arbeitnehmerrechte auch in den Kirchen und Religionsgemeinschaften und in deren Einrichtungen Geltung haben, auch das Streikrecht und das Betriebsverfassungsgesetz. Niemand, der sich nicht bekennt, darf in irgendeiner Weise benachteiligt werden. Wir wenden uns gegen jeglichen politischen Missbrauch von Religion. Schulen sollen Wissen über Religionen vermitteln und die wechselseitige Toleranz der Glaubensgemeinschaften fördern. Der Unterricht ist im Rahmen des Bildungsauftrags des Staates durch staatlich anerkannte Lehrkräfte zu leisten, unabhängig von kirchlicher oder religionsgemeinschaftlicher Einflussnahme."

Mit freundlichen Grüßen,
Katja Kipping