Frage an Katja Kipping von Hans-Günter G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Genossin Kipping,
am 31.01.2014 habe ich Dir Fragen gestellt, die Du bis heute nicht beantwortet hast. Nun frage ich mich, konntest Du keine Antwort finden, oder interessieren Dich die Fragen nicht? Immerhin geht es dabei um die Darstellung der Partei in der Öffentlichkeit. Es kann Dir nicht egal sein, dass bei Interviews, wenn die Opposition gefragt ist, stets die Grünen als erste zu Wort kommen und, wenn überhaupt, die linke lediglich für einen Nachsatz gebraucht wird. Es entsteht bei der Bevölkerung der Eindruck, dass die Grünen die führende und kompetentere Oppositionspartei ist.
Hast Du als Vorsitzende der Linken nicht auch die Aufgabe, das Erscheinungsbild der Partei zu optimieren und auch den Medien klar machen solltest, dass DIE LINKE die stärkste Opposition im Bundestag ist. Dies muss auch bei der Berichterstattung gewürdigt und beachtet werden.
Es wäre schön, wenn Du Dich zu einer Antwort und einer Stellungnahme durchringen könntest.
Alles Gute
Hans-Günter Glaser
Sehr geehrter Herr Glaser,
wie stellen Sie sich das "klar machen" denn vor? Sollen wir aufstampfen und mit dem Finger drohen? An das Gewissen der Redakteure appellieren? Die Medien lassen sich zu nichts zwingen bzw. schlagen etwaige Versuche allzu leicht ins Gegenteil um - Beispiele dafür kennen Sie ja sicher noch aus der jüngeren Vergangenheit. Natürlich ist es ärgerlich, medial meistens nur dann vorzukommen, wenn man meint, es gäbe etwas Negatives über DIE LINKE zu berichten. Aber dafür sind wir eben auch DIE LINKE und nach meiner Erfahrung ordnen die Menschen unsere mediale Unterrepräsentation durchaus entsprechend ein. Nun kann man sich zwar noch so sehr um mediengeeignete Präsentation bemühen oder sich in Rundfunkräten beschweren, aber viel ändert das im Ergebnis nicht. Aber ich kann Ihnen versichern: was wir selbst meinen, tun oder optimieren zu können, das wird getan. Und eine Empfehlung: bei Interesse kann man sich auch direkt bei uns bzw. über unsere politische Arbeit informieren - und das ganz ohne mediale Verkürzung - z.B. unter http://www.linksfraktion.de oder http://www.die-linke.de oder natürlich über unsere Kanäle in den sozialen Medien. Grundsätzlich stehen aber natürlich auch Ihnen als Rezipient die Wege einer Beschwerde an die jeweiligen Medien offen, wenn Sie mit der Berichtserstattung unzufrieden sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Katja Kipping