Frage an Katja Kipping von werner b. bezüglich Finanzen
hallo Frau Kipping,
grundsätzlich finde ich es richtig mit dem vorschlag der deckelung von mangergehältern, auch mit der erhöhung des spitzensteuersatzes und der vermögenssteuer.
nur ich bin einer von vielen menschen. wenn ich mir den shitstorm im netz ansehe, von wahrscheinlich vielen menschen, die nie 40000 euro im monat verdienen werden, die nie ne vermögenssteuersteuer zahlen werden, die eigentlich vom programm der linken profitieren würden, aber zuguterletzt 1% der superreichen scheinbar unterstützen.
glauben sie, das es so klug war mit diesem vorstoss, so kurz vor der BT Wahl ?
das könnte der Linken nicht so gut bekommen, auch weil die mediale aufmerksamkeit fehlt.
wie man auch sieht, ist auch die deutsche presse, wie gleichgeschaltet, sofort in kampfmodus gegen die linke getreten, wie so oft und der deutsche michel springt mit an, da fallen dann wieder wörter wie sozialismus, kommunismus ddr.
die meisten deutschen haben angst vor veränderungen. gesellschaftliche themen bzw. veränderungen brauchen jahre um akzeptiert zu werden, das müßte die linke eigentlich selbst aus der vergangenheit wissen, das das mit dem deutschen michel nicht so schnell zu machen ist, selbst wenn sie davon profitieren würden.
ich finde es gut, das die Linke immer wieder themen zur diskussion stellen, die sich andere parteien gar nicht mehr trauen, da sie angst vor dem medialen bashing haben. aber bischen vorsicht ist auch geboten, gerade kurz vor der BT Wahl, der politische gegner schläft nicht und wartet auf Fehler.
Sehr geehrter Herr Braun,
diesen Vorschlag der Deckelung von Gehältern habe ich nicht erst kurz vor der anstehenden Bundestagswahl publik gemacht, sondern z.B. bereits 2010 in einem Artikel für das Magazin prager frühling. Online ist mein damaliges Plädoyer zu Mindest-/Höchsteinkommen nach wie vor unter http://www.prager-fruehling-magazin.de/article/606.8220-es-ist-leichter-dass-ein-kamel-gehe-durch-ein-nadeloehr-denn-dass-ein-reicher-in-das-reich-gottes-komme-8221-jesu-christi.html?sstr=nadel%F6r zu finden. In der Zwischenzeit bin ich natürlich immer wieder darauf angesprochen worden - sei es in Printmedien oder in TV-Sendungen. Überlegungen zu diesem Thema gibt es aber schon lange und sie kommen inzwischen aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft - so aus der Evangelischen Kirche, der EU-Kommission, vom Sozialverband VdK bis hin zu verschiedensten Prominenten. Entsprechende Passagen, z.B. zum Höchsteinkommen für Manager, haben auch in unser aktuelles Bundestagswahlprogramm Eingang gefunden "DIE LINKE fordert eine gesetzliche Begrenzung der Managergehälter auf das 20-fache der untersten Lohngruppe des jeweiligen Unternehmens."
Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping