Frage an Katja Kipping von Wolfgang R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Kipping, heut erfuhren wir , daß Herr R. Weckesser mit sofortiger Wirkung aus der Partei DIE LINKE ausgereten ist.
Seine Argumentation dazu ist-1 Woche vor der Kommunalwahl- drastisch.
Wie sehen Sie diese Entwicklung in Dresden?
Freundliche Grüße
W.-Rohnstock
Sehr geehrter Herr Rohnstock,
grundsätzlich ist es das gute Recht eines jeden Parteimitgliedes, seine Mitgliedschaft zu beenden. Das ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man sich mit Zielen und Inhalten der Partei - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr identifizieren kann. Eine Woche vor der Europa- und Kommunalwahl aus der Partei auszutreten, diesen Austritt medial zu inszenieren und dieser Partei alle Schlechtigkeit der Welt vorzuwerfen (aber natürlich das bezahlte Landtagsmandat zu behalten), verfolgt aber wohl nur den einen Plan: größtmöglichen Schaden zu verursachen.
Nun ist es ja andererseits nichts wirklich Neues, wenn sich Parteimitglieder - und das betrifft alle Parteien - zu Zeiten von Wahlkämpfen und Listenaufstellungen von Parteien trennen. Meistens ist der Grund, dass man selbst nicht mehr berücksichtigt wird und dafür mit einem Rundumschlag die jeweilige Partei schädigt. Aber vielleicht haben Sie die Entwicklung der letzten Monate und Jahre verfolgt: Ronald Weckesser hat schon vor längerem von der LINKEN entfremdet und steht politisch und menschlich der CDU bedeutend näher. Er hat diese politische Isolation selbst gewählt und er hat diese Isolation seit Jahren den Medien verkauft. Insofern bin ich eigentlich erleichtert und hoffe, dass seine Selbstinszenierung nun ein Ende findet und wir uns auf wichtigere Dinge konzentrieren können. Herr Weckesser mag behaupten, dass es nun für DIE LINKE. finster aussehe - wir lassen dies ganz demokratisch die Wählerinnen und Wähler entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping