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Frage von Jana R. •

Frage an Katja Kipping von Jana R. bezüglich Frauen

Liebe Genossin,

gibt es Studien, die sich mit der Frage befassen, ob und wie viele Hartz-IV -betroffene schwangere Frauen sich zu einer Abtreibung entschließen (auch aus Angst, ein ~ vielleicht weiteres ~ Kind in Armut großziehen zu müssen) oder gar den Freitod wählen? Sozusagen zu Mörderinnen werden an ungeborenem Leben und/oder dem eigenen?

Das BGE als möglicher Lebensretter?

Weiterhin gute Gesundheit, Schaffenskraft und Erfolg
wünscht Jana Roy.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Roy,

konkrete Studien sind mir nicht bekannt, allerdings ist ein Zusammenhang zwischen Abtreibungen bzw.Suiziden und Hartz IV durchaus zu vermuten. Konfliktberatungsstellen berichten übereinstimmend davon, dass finanzielle Probleme und die damit verbundenen Zukunftsängste für viele Frauen einen wesentlichen Grund für Abtreibungsüberlegungen darstellen. Ein großer Teil dieser Frauen bezieht Hartz IV bzw. ist alleinstehend (und wären dann auch alleinerziehend). U.a. hatte der DGB im letzten Jahr eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis kam, dass nahezu jede zweite alleinerziehende Mutter in Deutschland auf Hartz IV angewiesen ist. Kinder werden häufig als Armutsrisiko angesehen.
In meiner täglichen Arbeit sind mir auch Hartz IV-Beziehende begegnet, denen Gedanken an Selbstmord nicht fremd sind. Die Erklärungen ähnelten sich immer sehr: sie ertragen es nicht, tagtäglich der Entwürdigung, Gängelung, Repression, Deklassierung und sozialen Ausgrenzung bzw. Vereinsamung ausgesetzt zu sein.
Ich meine, dass das bedingungslose Grundeinkommen sehr wohl geeignet ist - natürlich auch zusammen mit weiteren Maßnahmen - diesen Kreis zu durchbrechen und existenzielle Ängste abzubauen.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping