Hallo Frau Keul, wie stehen Sie zum Thema Asse II mit der Rückholung des Atommülls und der unbefriedigenden Suche nach einem Zwischenlager ohne die Prüfung standortferner Alternativen?
Wie kann eine neue Regierung unter Beteiligung der Grünen die für das Zwischenlager geplante Abholzung von bis zu 20 ha Wald im Hinblick auf den Klimaschutz vertreten. Wird das Umweltministerium die Planungen der BGE diesbezüglich nochmal eingehend prüfen um ein Umdenken zu bewirken?
Sehr geehrter Herr R.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 8. Dezember zur aktuellen Diskussion um den Zwischenlagerstandort für den radioaktiven Abfall aus der Asse. Wie Sie sicher wissen, findet derzeit mit dem Beleuchtungsprozess eine Überprüfung der Standortentscheidung der Bundesgesellschaft für Endlagerung für einen Zwischenlagerstandort am Bergwerk statt. Die Expert:innen haben ihren Bericht vorgelegt, der Ende des Jahres mit der Öffentlichkeit beraten wurde. Alle Beteiligten prüfen nun die Ergebnisse des Berichts. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat zudem zugesichert, die Argumentation für einen Zwischenlagerstandort zu überprüfen. Die Anfang des Jahres gestarteten Planungen sind größtenteils standortunabhängig und schaffen keine unumkehrbaren Fakten.
Mit diesem gemeinsamen Überprüfungsprozess des Bundesumweltministeriums und der Asse-2-Begleitgruppe in Zusammenarbeit mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung und dem Niedersächsischen Umweltministerium befinden wir uns auf einem Weg, den ich grundsätzlich für unterstützenswert halte. Welche Lösung am Ende für das Zwischenlager und die Abfallbehandlungsanlage erarbeitet wird und welche Auswirkungen für die Region bestehen, können wir noch nicht absehen. Eines ist aber klar: Atomkraftnutzung und der anfallende Atommüll bringen Probleme mit sich, für die es keine gute Lösung gibt. Unsere Aufgabe als gesamte Gesellschaft ist es nun, gemeinsam die beste unter den schlechten Lösungen zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Keul