Frage an Katharina Krefft von Herr W. K. bezüglich Energie
Als Familienvater achte ich sehr auf eine ökologisch, gesunde Lebensweise. Wir beziehen natürlich nur Strom aus regenerativen Energien und sind gern bereit dafür ein paar Pfennig mehr zu bezahlen. Immer häufiger sehen wir Windkraft und Solaranlagen auf den Dächern von Gebäuden.
Nun meine Frage: Woher kommt der grüne Strom aus meiner Steckdose bei Nacht und wenn Windstille herrscht?
Sehr geehrter Herr Kraft,
ich freue mich über Ihr Interesse an meinen politischen Vorstellungen!
zunächst einmal besteht unsere Strategie "Weg vom Öl" aus den drei starken E´s: Erneuerbare Energieen, Energieeinsparung, Energieeffizienz. In Hinblick auf Ihre Frage einige Ausführungen zum ersten großen E: Erneuerbare Energieen sind nicht nur Wind- und Solarenergie! Wir wollen die Ökovation = Ökologie und Innovation. Die Entwicklung hochtechnologischer, zukunftsweisender Energieproduktion sichert krisenfeste, weil hochqualifizierte Arbeitsplätze, erlaubt uns, das Ziel zu erreichen, 2010 20% der Energie aus erneuerbaren Energieen zu produzieren (wir sind heute bei 10%!) und sorgt für wichtige Exportgüter. Ich meine nämlich, dass wir auch an die Länder denken müssen, die die Schwelle zur sog. 1.Welt zu überschreiten in den Startlöchern stehen. Ihr Ölhunger birgt aber Gefahren: einmal sicherheitspolitische, zum anderen die, den Anschluss nicht zu schaffen, weil einfach die Energie dazu fehlt.
Wir brauchen also eine Vielzahl von Energieformen sowie ihre Vernetzung: Zum Beispiel kann ja auch die Solarenergie nicht in den wirklich heißen Gegenden am Äquator verwendet werden, da die heutigen Solarzellen diese Hitze nicht vertragen.
Wie kommt nun also ökologisch vertretbarer Strom in Ihre Steckdose, wenn es nicht windet oder Nacht ist? Zum Beispiel aus einem Biomassekraftwerk in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung (Rapsöl, Biogas, Holzgas, Holz), aus (Klein-)Wasserkraftanlagen, Blockheizkraftwerken, Biogasanlagen, Geothermie.
Beispiele für die Herstellung sind: Biomass-to-Liquid-Verfahren von CHOREN Industries in Freiberg Forschungsinstitut biopos.e.V. in Teltow, welches Bioraffinerietechnologie aus Pflanzenmaterial als alternative Verfahren zur Erdölverarbeitung etabliert En-O-Trak-Systems in Cottbus: In der Zeit, in der ein rapsölbetriebener Traktor nicht für die Arbeit in der Landwirtschaft gebraucht wird, wird er als Blockheizkraftwerk genutzt
Desweiteren erwarten wir bei Offshore-Kraftwerken eine konstantere Einspeisung von Windstrom.
Die Potentiale von Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme sind noch lange nicht ausgeschöpft. Ich möchte dazu beitragen, dass unsere natürlichen "Schätze" gehoben werden! Dazu bedarf es einer konsequenten Ökovationspolitik - zuverlässige Rahmenbedingungen, darunter ganz besonders das Erneuerbare-Energieen-Gesetz, und vorausschauende Forschungspolitik, sowie eine Verbesserung der Verzahnung von Forschung und Firmengründung.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten,
Mit grünen Grüßen,
Katharina Krefft