Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Thüringen?
Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Thüringen bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?
Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.!
Sehr geehrter Herr S.,
es benötigt meines Erachtens keine eigene Begriffsdefinition von Ausbeutung durch Die Linken - die Begriffsdefinitionen sind deutlich, klar und anwendbar. Mir ist unklar, wie Sie zu der Annahme kommen, Die Linke könne den Menschen nicht erklären, was Ausbeutung ist und was es konkret für Thüringen bedeutet.
Umverteilung kommt bereits lange in mehreren Kampagnen der Linken vor, so gab es bspw. 2023 eine größere Umverteilungskampagne der Linken, die mit unterschiedlichen Flyern, Plakaten, Texten aber auch Aktionen das Thema versuchte in die Öffentlichkeit zu holen. Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln sowie die allgemeine Inflation machen einen Schutzschirm für die Menschen dringend notwendig – Entlastungsgelder, Preisdeckel, höhere Löhne und Sozialleistungen. Systemische Probleme sind überdeutlich geworden. Wir haben zum Thema gemacht: Der Markt taugt nicht für eine verlässliche, geschweige denn gerechte Versorgung der Bevölkerung. Die Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand. Die Ampel hat begonnen zu reagieren, ihre Programme entlasten teilweise von den hohen Energiepreisen – gleichzeitig bedienen sie die überhöhten Preise auf dem Markt. Damit sichern sie auch hohe Profite für Wenige. Die Krisen sind selbst Treiber der sozialen Ungleichheit: Das Armutsrisiko steigt, die Reichen werden reicher.
Das Thema Umverteilung spielt grundsätzlich bei der Linken und auch in Thüringen regelmässig eine Rolle - als ein konkretes Beispiel in der Politik der Linken als regierungstragende Fraktion sei das Windenergie-Beteiligungs-Gesetz genannt, was kürzlich verabschiedet wurde.
Um es deutlich zu machen: nicht nur mit Flyern und Plakaten, Aktionen sondern ebenso mit Weiterbildungsangeboten hat Die Linke versucht das Thema und die Notwendigkeit der Umverteilung zu thematisieren. Im Bundestag startet die Gruppe der Linken regelmässig entsprechende Initiativen, die leider keine Mehrheit finden sondern von der Ampelregierung aber auch CDU/CSU und AfD abgelehnt werden.
Weitere Informationen aus der Linken zum Thema Umverteilung finden Sie hier: https://www.die-linke.de/partei/parteidemokratie/parteivorstand/parteivorstand-2022-2024/detail-beschluesse-pv/umverteilungskampagne-2023/
Sofern Sie mehr Informationen benötigen, lassen Sie es mich bitte wissen.
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina König-Preuss