Frage an Katharina Fegebank von Klaus-Peter S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Fegebank!
Die MOPO berichtet über die Verlegung des Bahnhofs Altona nach Diebsteich wie folgt:"Hässlich,unpraktisch und leistungsunfähig.Er hat nur sechs Gleise,zwei weniger als der alte Bahnhof,Autos kann man auch nicht mehr verladen."Was soll das? Sieht so die Verkehrswende der Grünen in der Praxis aus?Wieso machen die Grünen diese Fehlplanung mit?Aus ökologischen Gründen sollen doch zukünftig immer mehr Menschen auf die Bahn umsteigen.Absolutes politisches Ziel soll es doch sein, den Schienenverkehr attraktiver zu machen und zu stärken!Wie kann man dann die einer Verringerung der Gleise von sechs auf acht Gleise zustimmen?Die Logik bezüglich der Grünen Verkehrswende erschliesst sich mir immer weniger. Ich gebe zu,ich bin etwas ratlos.Sollte diese (Fehl)Planung nicht doch noch einmal gründlich neu gedacht und neu geplant werden?
Mit freundlichem Gruß
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Es ist absolut unser Ziel den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Das bedeutet, dass wir das System Schiene weiter stärken - für Hamburg ergibt sich hierzu durch den neuen Fernbahnhof Diebsteich eine gute Möglichkeit. Das Angebot wird damit nicht abgebaut, sondern das Fahrgastaufkommen insgesamt erhöht.
Der Bahnhof Altona-Nord wird mit den geplanten Maßnahmen zu einem echten Schnellbahndrehkreuz. Konkret bedeutet das: Die Linie der S4 wird in Richtung Westen verlängert – über den Diebsteich und über die Fernbahngleise bis nach Elmshorn. Damit können Fahrgäste aus dem Hamburger Nordwesten und Schleswig-Holstein Altona erreichen, ohne über größere Umwege am Hamburger Hauptbahnhof umsteigen zu müssen. Das entlastet den Hamburger Hauptbahnhof und macht das Umsteigen im Nordwesten der Stadt noch attraktiver.
Wir haben uns dafür eingesetzt, dass der neue Fernbahnhof mehr Bahnkapazitäten und eine höhere Fahrgastauslastung als der alte Bahnhof erhält. Mehr dazu können Sie in der kürzlich erzielten Einigung nachlesen: [ https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/69676/faktencheck_fernbahnhof_diebsteich.pdf | https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/69676/faktencheck_fernbahnhof_diebsteich.pdf ]
Insgesamt ist es unser Ziel, den Anteil des Umweltverbundes – also den Anteil der Wege, die zu Fuß, mit dem Rad und mit dem ÖPNV zurückgelegt werden – bis 2029 von aktuell 64 auf 80 Prozent zu steigern und somit den lärmverursachenden motorisierten Individualverkehr reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, planen wir unter anderem eine umfangreiche Preis- und Angebotsoffensive im ÖPNV, den Ausbau und die Sanierung von 100km Radwegen jährlich sowie einen massiven Ausbau der Barrierefreiheit für den Fußverkehr.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Fegebank