Frage an Katharina Fegebank von Anke W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Fegebank,
meine Frage lautet:
Warum hört und liest man so selten etwas über Wasserkraftwerke? Wir leben an der Küste mit ihren Gezeiten und oft starkem Wellengang. Wie wird diese Wasserkraft genutzt, gibt es darüber Literatur und haben die Grünen diese Energiegewinnung im Focus?
Mit freundlichem Gruß
A. W.
Sehr geehrte Frau W.,
die Energie von Wellen und Gezeiten ist in der Tat groß. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie zu nutzen. Allerdings sind Staudämme bisher als einziges Verfahren für Gezeitenkraftwerke technisch etabliert. Das allerdings ist ein extrem großer Eingriff in die Natur – ganz abgesehen davon, dass die Elbe ja mit Schiffen befahren wird. Diese Möglichkeit fällt hier also weg.
Verschiedene andere Technologien werden erforscht, sind aber noch in einem frühen Stadium.
Die Möglichkeit, die am nächsten an einer Umsetzung in größerem Stil ist, sind Turbinen unter Wasser – sozusagen Unterwasserwindräder. Diese eigenen sich für Orte, an denen große Wassermassen durch Engstellen fließen (also z.B. zwischen Felsen), und so starke Strömungen erzeugen. Rund um England werden diese Technologien erprobt. In weiten, flachen Gebieten wie der Nordsee sind sie eher ungeeignet. Darüber hinaus sind auch sie ein beträchtlicher Eingriff in das Ökosystem. Im Wattenmeer, das immerhin Nationalpark und Weltnaturerbe ist, kommen sie nicht in Frage.
Derzeit sind Offshore-Windräder die am besten im großen Maßstab umsetzbare Technologie, um die Energie auf See zu nutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Fegebank