Frage an Katharina Fegebank von Anton von L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Frau Fegebank,
ich wende mich an Sie, weil Sie mir grundsätzlich sympathisch sind.
ich bin aus Altona, 21 Jahre alt und zurzeit arbeite ich im Thalia Theater als Hospitant und Statist.
Bei den bisherigen Wahlen habe ich immer (!) die Grünen gewählt - auf Bundesebene und auch in Hamburg. Das wird sich nun voraussichtlich ändern, es sei denn Sie können mich argumentativ überzeugen.
Warum ich die Grünen nicht mehr wählen will hängt mit den Entscheidungen in der Kulturpolitik zusammen.
Die GAL hat in Hamburg zusammen mit der CDU beschlossen das Altonaer Museum zu schließen, dem Schauspielhaus hätte perspektivisch das gleiche gedroht und den Bücherhallen wurde auch ein immenser Betrag auferlegt. Nun werden Sie mir wahrscheinlich erzählen, dass die Grünen sich sehr viel für die Kultur eingesetzt haben und sonst alles noch viel schlimmer gekommen wäre, aber das ist in dieser Hinsicht erstmal zweitrangig. Fakt ist: Sie (als GAL) haben diese unverantwortlichen Kürzungen mitgetragen - standen also dahinter. Erst als die GAL gemerkt hat, dass sie damit ein erhebliches Wählerpotential gefährdet hat sie in letzter Sekunde die Reißleine gezogen. Somit werfe ich Ihnen vor, Ihre eigenen Grundsätze zum Zwecke von Machterhalt vergessen zu haben. Oder korrigieren Sie mich bitte, wenn die Grünen sich nicht grundsätzlich für Kultur stark machen, vielleicht war das ja auch eine generelle Fehleinschätzung meinerseits (?).
Um das noch mal klar zu stellen: Grundsätzlich bin ich eigentlich immer für die Grünen. Aber hier in Hamburg haben Sie es sich mit den Aktionen in der Kulturpolitik einfach verscherzt.
Also wie gesagt, wenn Sie mich nicht argumentativ überzeugen können - das heißt vor allen Dingen bei der Sache bleiben und nicht in nervtötende, verzerrende Floskeln abschweifen - werde ich diesmal eine andere Partei wählen müssen. Ich weiß nur noch nicht wen. Die Piratenpartei vielleicht...?
Mit freundlichen Grüßen,
Anton von Lucke
Lieber Herr Lucke,
danke für Ihre Frage. Wir Grünen haben verstanden, dass die Entscheidung des Senats, im Kulturetat zu kürzen, falsch war. Den Kürzungsplänen lagen zum Teil falsche Aussagen des zuständigen Senators zu Grunde. Wir haben uns aber frühzeitig für den Kulturgipfel eingesetzt, bei dem auch wesentliche Punkte der Senatsentscheidung wieder zurückgenommen wurden. Darüber hinaus haben wir mehrfach erklärt, dass wir die Beschlüsse für falsch halten und rückgängig machen werden, weil der Kulturetat unterfinanziert ist.
Deshalb setzen wir uns für die Einführung der Kulturtaxe ein. Mit einer kleinen Abgabe auf Hotelübernachtungen sollen so 10 Millionen Euro der Kultur zu Gute kommen. Damit sollen keine Events finanziert werden, sondern das bestehende Angebot abgesichert und ausgebaut werden.
Wenn Sie unser Programm ansehen, dann erkennen Sie schnell, dass Kultur einer der wesentlichen Schwerpunkte für uns in der nächsten Legislaturperiode sein wir. Wir haben in den letzten Wochen verstärkt durch verschiedene Formate versucht, mit allen Gruppen von Kulturschaffenden in intensiven Austausch zu kommen und ganz bewusst das Signal zu senden, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, damit auch in Zeiten angespannter Haushaltslage Kulturpolitik nicht unter die Räder kommt.
Vielleicht konnte ich Sie noch einmal umstimmen!?
Beste Grüße
Katharina Fegebank
Lieber Herr von Lucke,
danke für Ihre Frage. Wir Grünen haben verstanden, dass die Entscheidung des Senats, im Kulturetat zu kürzen, falsch war. Den Kürzungsplänen lagen zum Teil falsche Aussagen des zuständigen Senators zu Grunde. Wir haben uns aber frühzeitig für den Kulturgipfel eingesetzt, bei dem auch wesentliche Punkte der Senatsentscheidung wieder zurückgenommen wurden. Darüber hinaus haben wir mehrfach erklärt, dass wir die Beschlüsse für falsch halten und rückgängig machen werden, weil der Kulturetat unterfinanziert ist.
Deshalb setzen wir uns für die Einführung der Kulturtaxe ein. Mit einer kleinen Abgabe auf Hotelübernachtungen sollen so 10 Mio. Euro der Kultur zu Gute kommen. Damit sollen keine Events finanziert werden, sondern das bestehende Angebot abgesichert und ausgebaut werden. Wenn Sie unser Programm ansehen, dann erkennen Sie schnell, dass Kultur einer der wesentlichen Schwerpunkt für uns in der nächsten Legislaturperiode sein wir. Wir haben in den letzten Wochen verstärkt durch verschiedene Formate versucht, mit allen Gruppen von Kulturschaffenden in intensiven Austausch zu kommen und ganz bewusst das Signal zu senden, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, damit auch in Zeiten angespannter Haushaltslage Kulturpolitik nicht unter die Räder kommt.
Vielleicht konnte ich Sie noch einmal umstimmen!?
Beste Grüße
Katharina Fegebank