Frage an Katharina Fegebank von Uwe K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Fegebank
Klimaschutz und saubere Energien sind notwendig.
Wie stehen Sie zu folgenden Fragen?
Warum werden nicht verboten,
Formel 1 Rennen
Motorrad Treffen (Harley Days)
Feuerwerk
Flugshows
und andere Spaßveranstaltungen.
Geht es wirklich darum, unser Klima zu stabilisieren bzw. retten?
Solche Veranstaltungen bringen natürlich Geld in die Kassen.
Es kann doch nicht sein, dass der kleine Bürger Umweltplaketten kaufen muss,
autofreie Sonntage hinnehmen und dafür auch noch Steuern zahlt.
Parallel aber die Autorennen in den Medien hochgejubelt werden und nur aus Spass Motorsportveranstaltungen laufen.
Solange es diese Umwelt belastenden Veranstaltungen gibt,
kann es doch keine glaubwürdige Klimapolitik geben.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Kirsch
Sehr geehrter Herr Kirsch,
ich danke Ihnen für Ihre Fragen, die ich gern beantworten möchte. Mit dem "Green New Deal" wollen wir die gleichzeitig stattfindenden Krisen - die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Klimakrise und die stetig wachsende Armut - gemeinsam angehen. Wir brauchen eine ökologische und soziale Erneuerung und müssen unsere Art zu leben und zu wirtschaften kritisch hinterfragen. In der nächsten Legislaturperiode wollen wir 1 Million Jobs in Zukunftsbranchen schaffen: in Bildung und Betreuung, in Gesundheit und Pflege, bei den Erneuerbaren Energien, bei Energie- und Ressourceneffizienz, in der Gebäudesanierung oder der ökologischen Landwirtschaft. Beim Klimaschutz geht es um das ambitionierte Ziel, den CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren drastisch zu reduzieren. Dafür brauchen wir ein Umdenken auf allen Ebenen und geeignete umwelt- und klimaschutzpolitische Maßnahmen. Mit dem autofreien Sonntag setzen wir ein Zeichen für die Vorfahrt des ÖPNV, für Radverkehr und Fußgänger. Er soll die Menschen dazu motivieren, auf freiwilliger Basis das Auto mal stehen zu lassen und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Hier gilt: Jede/r kann zum Klimaschutz etwas beitragen!
Die Einführung einer Umweltzone für Hamburg befindet sich noch im Prüfstadium. Wir werden die Erfahrungen aus anderen Städten auswerten und dann entscheiden, in welcher Form diese Klimaschutzmaßnahme auch in Hamburg eingeführt wird. Als Europäische Umwelthauptstadt 2011 haben wir den Anspruch, mit einem Maßnahmenpaket Vorreiter in Deutschland für den Klima- und Umweltschutz zu werden.
Die von Ihnen angesprochenen Veranstaltungen könnten unterschiedlicher kaum sein und werden großteilig von den Grünen auch kritisch bewertet. Sicher sind die Belastungen für Umwelt und Gesundheit im Vergleich zu anderen Entertainment-Aktivitäten überdurchschnittlich hoch. Hier jedoch Verbote zu verhängen, halte ich für fragwürdig. Im Fall der Harley Days haben wir Grüne uns dafür ausgesprochen, die Motorräder nicht durch den Innenstadtbereich fahren zu lassen. Bezirk und Landesebene prüfen jede Genehmigung kritisch und entscheiden dann im Sinne einer Güterabwägung, bei der die umweltpolitischen Aspekte natürlich eine Rolle spielen. Die Nachfrage nach den von Ihnen dargestellten Veranstaltungen ist immer noch sehr hoch. Der Freizeit- und Tourismussektor wächst ebenfalls stetig. Nur über eine Änderung des Konsumverhaltens lassen sich hier m.E. die von Ihnen beschriebenen Entwicklungen zurückdrehen. Verbote bringen uns da nicht weiter, aber eine umweltbewusste Flankierung der Maßnahmen oder das Aufzeigen von umweltgerechten Alternativen wären hier der richtige Weg.
Beste Grüße
Katharina Fegebank