Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Tagespflegepersonen geplant?
Sehr geehrte Frau Dröge,
um ihre Pflegeerlaubnis zu behalten müssen Tagespflegepersonen immer mehr kostenpflichtige Schulungsstunden in ihrer arbeitsfreien Zeit absolvieren.
Ebenfalls ist die Pflegeerlaubnis an das Unternehmen gekoppelt, welches normalerweise unter 20 Beschäftigte hat, wodurch kein vernünftiger Kündigungsschutz bestehen kann, daher eine große Unsicherheit besteht.
Denken Sie das eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Tagespflegepersonen ein Teil zur Lösung der Kita-Krise sein könnte?
Sind Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Tagespflegepersonen geplant oder effektivere Maßnahmen zur Lösung?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Viele Grüße
Liebe Frau W.
vielen Dank für Ihre Frage.
Kindertagespflege als familiennahe und flexible Betreuungsform ist eine wichtige Säule in der frühkindlichen Bildung. Besonders für Kinder unter drei Jahren bietet die Kindertagespflege Bildung, Erziehung und Betreuung in kleinen Gruppen und mit einer konstanten Bezugsperson. Damit leistet die Kindertagespflege auch einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese Meinung vertreten wir als Bündnisgrüne Bundestagsfraktion ebenso wie die gesamte Ampel-Koalition. Dementsprechend haben wir gemeinsam mit der SPD und der FDP schon in unserem Koalitionsvertrag vereinbart, dass wir die Kindertagespflege als Angebot der Kindertagesbetreuung aktiv fördern wollen.
Für die konkrete Umsetzung haben wir bereits 2022 das KiTa-Qualitätsgesetz verabschiedet, das sich auch mit der Weiterentwicklung der Kindertagespflege befasst. Im Rahmen des Gesetzes unterstützt der Bund die Länder in den Jahren 2023 und 2024 mit insgesamt vier Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Für den Bereich Kindertagespflege sollen durch die Mittel des Bundes in den Ländern die Arbeitsbedingungen und Qualifizierungsmöglichkeiten für Tagesmütter und Tagesväter verbessert werden. Die konkreten Maßnahmen legen die Länder in individuellen Verträgen mit dem Bund fest.
Zusammenfassend sind wir als Bundestagsfraktion und als Koalition davon überzeugt, dass Tagespflegepersonen ein Teil der Lösung sind, wenn es um die hohe Auslastung von KiTas geht. Dementsprechend muss auch ihr Berufsfeld nachhaltig gefördert werden. Die konkreten Maßnahmen liegen hier bei den Ländern, der Bund übernimmt mit dem KiTa-Qualitätsgesetz die Finanzierung.
Mit freundlichen Grüßen
Team Dröge