Frage an Katharina Dröge von Daniel W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dröge,
ich bin verunsichert über die Informationspolitik, die im Moment in unserem Lande herrscht und wende mich deshalb direkt mit einer Frage an Sie!
In diversen Medien wird davon berichtet, dass Flüchtlingen PrePaid Kreditkarten ohne Namen und mit den Logos des UNHCR oder der UNICEF!
Entspricht dies der Wahrheit und wenn auf welches Geld greifen diese Personen dann zu?
Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Mühen!
Mit freundlichen Grüßen.
D. W.
Sehr geehrter Herr W.,
es werden keine Prepaid-Kreditkarten ohne Namen wahllos an Geflüchtete verteilt. Dies ist eine bewusst gestreute Falschmeldung.
In manchen Staaten, wie zum Beispiel Griechenland, wurde Geflüchteten und Asylbewerber*innen vom UNHCR, in Kooperation mit der „Greece Cash Alliance“ und dem griechischen Ministerium für Migrationspolitik, personalisierte Prepaid-Karten gegeben. Auf diesen Prepaid-Karten befindet sich der feste Betrag, den die Geflüchteten ansonsten in bar ausgezahlt bekommen.
Es handelt sich hier nicht um Kreditkarten im herkömmlichen Sinn, da sie nicht überzogen werden können. Die Karten sind personalisiert und mit aufgedruckten Namen und Foto der Besitzer*innen verteilt worden. Das Foto, was in rechten Szenen verbreitet wird, und eine Karte mit UN-Logo ohne Name zeigt, ist ein Symbolbild zur Bewerbung des Programms gewesen.
Das Programm ist Teil des ESTIA (Emergency Support to Integration and Accommodation) welches von dem Europäischen Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz finanziert wird.
Falls Sie sich weiter über das Programm informieren möchten, empfehle ich Ihnen folgendes Video des UNHCR (/www.youtube.com/watch?v=LZlk9lnPkoU) oder folgende Fallstudie, die das Programm in Griechenland analysiert (www.ecbproject.org/help-library/multi-purpose-cash-and-sectoral-outcomes-greece-case-study).
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina Dröge