Frage an Katharina Dröge von Wiebke U. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Dröge,
als Grünen-Abgeordnete unseres Bezirkes möchte ich Sie gerne auf den Neubau der Köln/Leverkusener Brücke ansprechen. Wie Sie sicher schon mitbekommen haben, sollen 2 neue Rheinbrücken in Wohngebieten gebaut werden. Wozu aber auch das öffnen einer Giftmülldeponie erforderlich ist. Leider wurde von "Strassen NRW" keinerlei Alternative in Betracht gezogen, was dazu führt, dass durch das Überschreiten der Lärm- und Feinstaubemissionen die Gesundheit der Bürger Ihres Bezirkes aufs Spiel gesetzt wird. Das "Netzwerk gegen Lärm" hat sich die Mühe gemacht eine Kombilösung aus Tunnel für den Durchgangsverkehr bzw. Zubringer zum Leverkusener Kreuz und für den Regionalverkehr die Sanierung bzw. Teilerneuerung der bestehenden Brücke, auszuarbeiten.
Diese Lösung hat viele Vorteile:
- kürzere Bauzeit
- Die Giftmülldeponie bleibt unberührt und die Verantwortung bei der Bayer AG (Spart dem Land und damit dem Steuerzahler enorme Kosten?!!)
- Die Gesundheit der Bürger wird NICHT aufs Spiel gesetzt!
Was gedenken Sie für die Bürger Ihres Bezirkes zu tun?
Mit freundlichen Grüssen
Wiebke Udema
Sehr geehrte Frau Udema,
vielen Dank für Ihre Frage zum Neubau der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen.
Für mich als Kölner Abgeordnete ist klar: Die Leverkusener Autobahnbrücke ist für die Infrastruktur in NRW elementar wichtig!
Die Leverkusener Brücke ist eine der meistbefahrenen Autobahnbrücken Deutschlands und ein Nadelöhr in den europäischen Güterverkehrskorridoren. Die derzeitige Teilsperrung verursacht erhebliche Umleitungsverkehre, hohe Kosten für Unternehmen, eine massive Umweltbelastung und hohe Stressfaktoren durch den tagtäglichen Stau und den Lärm. Aber auch die neue Rheinquerung muss diesen Stress-, Lärmschutz- und Umweltfaktoren standhalten, um den gesundheitlichen Schutz der Anwohner und unsere Kinder zu gewährleisten.
Wir brauchen hier also dringend und zeitnah eine Lösung, die den Ansprüchen an eine moderne Mobilität und dem erwarteten Verkehrsaufkommen entspricht. Gleichzeitig muss den berechtigten Interessen der Anwohner*innen Rechnung getragen werden.
Nach jetzigem Stand wäre ein Teil des geplanten Aus- und Umbaus des Autobahnkreuzes Leverkusen-West und der A 1 im Bereich der gesicherten „Altablagerung Dhünnaue“. Die Altablagerung wurde überwiegend mit mineralischen Abfällen und Reststoffen der Produktion der Bayer-Werke beschickt.
Ich spreche mich klar gegen eine Brückenplanung aus, die einen nicht kalkulierbaren Eingriff in die ehemalige Giftmülldeponie der Bayer AG in der "Dhünnaue" vorsieht.
In den Ausschüssen des Landtags NRW wurde, u.a. auf Initiative der GRÜNEN hin, mehrfach über das Vorhaben berichtet, insbesondere auch hinsichtlich des Aspekts der Sicherheit der Altdeponie.
Ich habe zudem starke Zweifel, dass ein Neubau der Brücke mit 12 Spuren sinnvoll ist. Ich befürworte zudem eine Prüfung weiterer Alternativen, die z.B. ergänzend zum Bau einer Brücke in jetziger Größe noch einen Tunnel unter dem Rhein vorsieht. Durch einen Tunnel ließe sich auch gesundheitsgefährdender Feinstaub abfangen.
Aus meiner Sicht braucht es zudem eine Gesamtkonzeption, die z.B. durch den Ausbau von Schieneninfrastruktur zu einer Entlastung der Brücke führt.
Wir GRÜNE werden den Prozess fortlaufend begleiten. Die Frage der genauen Trassenführung ist noch nicht entschieden, wir werden uns dafür einsetzen, dass die Vorgänge alle transparent und unter externer fachlicher Begleitung (bspw. bei der Erstellung eines Bodenschutzkonzeptes) erfolgen.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht ist derzeit eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss anhängig. Diese Klage wird von den örtlichen GRÜNEN unterstützt. Wir werden auf Bundes- und Landesebene im Rahmen unserer Möglichkeiten alle aufgeworfenen Fragestellungen und Hinweise aufgreifen und diesen nachgehen.
Sollten Sie mehr Informationen zum Thema haben wollen, finden Sie diese auch auf der Homepage der Grünen Landtagsfraktion in NRW http://gruene-fraktion-nrw.de.
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina Dröge, MdB