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Katharina Dröge
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Frage von Claus P. •

Frage an Katharina Dröge von Claus P. bezüglich Verkehr

Hallo Frau Dröge,

warum wird in Leverkusen / Köln eine neue Brücke gebaut, die eine Verdopplung der bisherigen A1 darstellt und praktisch ein Anschlag auf die Gesundheit der Anwohner und Ihrer Kinder ist. Abgesehen davon das ein langer Tunnel sehr viel schneller und preisgünstiger wäre, würde er die Lärm und Feinstaubemissionen doch deutlich senken. Info unter www.Levmussleben.eu

Als Beispiel möchte ich hier den Westerscheldetunnel nennen; 6,6 km lang zwei Röhren mit je zwei Fahrspuren und Gefahrguttransporte möglich. Bauzeit 2 Jahre, Wiki

Die Bauzeit für die Brücken können Sie unter Strassen NRW nachsehen. Für die Brücken sind dort Bauzeiten bis 2023 angegeben, dann folgt Abschnitt 2, die sogenannten Stelzen, das sind die zur Brücke gehörenden Zubringer weil man muss ja auch auf die Brücken draufkommen um über den Rhein zu fahren. Und diese " Stelzen" haben es in sich. Um Sie zu errichten muss erstmal eine Giftmülldeponie, oder zumindest Teilbereiche davon, für die neuen Fundamente erworben werden. Dann muss der anfallende Giftmüll unter schärfsten Sicherheitsmaßnahmen entsorgt werden. Die gesammten alten Stelzen sollen Abgerissen werden und an Ihrer Stelle neue gebaut werden,In doppelter Breite und auch mitten durch die Stadt Leverkusen.Wie lange das dann braucht ; laut Strassen NRW ca. 6 Jahre.... Allein die Kosten für die später anfallenden Gesundheitsklagen werden gigantisch sein. Strassen NRW schreibt in seiner Baubeschreibung auch das die Grenzwerte weder für Lärmemissionen noch für Feinstaub eingehalten werden können.

Sie finden Nachweise und Erklärungen auch über die Bürgerliste, Herrn Schoffs, Leverkusen.

Bitte klären Sie mich auf warum es unbedingt diese Brücken und Zubringer sein müssen.

Mit freundlichem Gruß
Claus Pielok

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Pielok,

vielen Dank für Ihre Frage zum Neubau der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen.
Für mich als Kölner Abgeordnete ist klar: Die Leverkusener Autobahnbrücke ist für die Infrastruktur in NRW elementar wichtig!
Die Leverkusener Brücke ist eine der meistbefahrenen Autobahnbrücken Deutschlands und ein Nadelöhr in den europäischen Güterverkehrskorridoren. Die derzeitige Teilsperrung verursacht erhebliche Umleitungsverkehre, hohe Kosten für Unternehmen, eine massive Umweltbelastung und hohe Stressfaktoren durch den tagtäglichen Stau und den Lärm. Aber auch die neue Rheinquerung muss diesen Stress-, Lärmschutz- und Umweltfaktoren standhalten, um den gesundheitlichen Schutz der Anwohner und unsere Kinder zu gewährleisten.
Wir brauchen hier also dringend und zeitnah eine Lösung, die den Ansprüchen an eine moderne Mobilität und dem erwarteten Verkehrsaufkommen entspricht. Gleichzeitig muss den berechtigten Interessen der Anwohner*innen Rechnung getragen werden.
Nach jetzigem Stand wäre ein Teil des geplanten Aus- und Umbaus des Autobahnkreuzes Leverkusen-West und der A 1 im Bereich der gesicherten „Altablagerung Dhünnaue“. Die Altablagerung wurde überwiegend mit mineralischen Abfällen und Reststoffen der Produktion der Bayer-Werke beschickt.
Ich spreche mich klar gegen eine Brückenplanung aus, die einen nicht kalkulierbaren Eingriff in die ehemalige Giftmülldeponie der Bayer AG in der "Dhünnaue" vorsieht.
In den Ausschüssen des Landtags NRW wurde, u.a. auf Initiative der GRÜNEN hin, mehrfach über das Vorhaben berichtet, insbesondere auch hinsichtlich des Aspekts der Sicherheit der Altdeponie.
Ich habe zudem starke Zweifel, dass ein Neubau der Brücke mit 12 Spuren sinnvoll ist. Ich befürworte zudem eine Prüfung weiterer Alternativen, die z.B. ergänzend zum Bau einer Brücke in jetziger Größe noch einen Tunnel unter dem Rhein vorsieht. Durch einen Tunnel ließe sich auch gesundheitsgefährdender Feinstaub abfangen.
Aus meiner Sicht braucht es zudem eine Gesamtkonzeption, die z.B. durch den Ausbau von Schieneninfrastruktur zu einer Entlastung der Brücke führt.
Wir GRÜNE werden den Prozess fortlaufend begleiten. Die Frage der genauen Trassenführung ist noch nicht entschieden, wir werden uns dafür einsetzen, dass die Vorgänge alle transparent und unter externer fachlicher Begleitung (bspw. bei der Erstellung eines Bodenschutzkonzeptes) erfolgen.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht ist derzeit eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss anhängig. Diese Klage wird von den örtlichen GRÜNEN unterstützt. Wir werden auf Bundes- und Landesebene im Rahmen unserer Möglichkeiten alle aufgeworfenen Fragestellungen und Hinweise aufgreifen und diesen nachgehen.
Sollten Sie mehr Informationen zum Thema haben wollen, finden Sie diese auch auf der Homepage der Grünen Landtagsfraktion in NRW http://gruene-fraktion-nrw.de.

Mit freundlichen Grüßen,

Katharina Dröge, MdB

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