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Frage von Walter M. •

Frage an Katarina Barley von Walter M. bezüglich Naturschutz

Sehr geehrte Frau Barley,

auch die Natur hat ein Grundgesetz! Dieses Grundgesetz heißt: Nachhaltigkeit. Wir Menschen sind Teil der Natur und stehen nicht außerhalb. Deshalb ist das Grundgesetz der Natur nicht nur der Wirtschaft sondern auch unserem sozialem und kulturellem Leben verpflichtet. Es geht um natürliche Kreisläufe, die wir zurückgewinnen müssen. Die Arroganz der Macht, die glaubt, selbstherrlich darüber hinweggehen zu können, bedeutet, die Grundlagen der Menschheit zu zerstören.

All das wissen wir. Die Grenzen des Wachstums wurden schon 1972 durch den Club of Rome beschrieben und tausendfach durch Erkenntnisse der Wissenschaften bestätigt. Natürlich verlangt der Transformationsprozeß harte Einschnitte, die vor allen Dingen einen Bewußtseinswandel in den Chefetagen einfordern. Die Corona-Krise ist das Signal, das schon jetzt zu Veränderungsprozessen zwingt. Profite, die bisher auf Kosten der Umwelt gemacht wurden, müssen jetzt für die gesellschaftliche Erneuerung genutzt werden. (z.B. entsprechende Besteuerung, Vermögensabgabe) Viele Menschen, die in der Krise finanziell abgesichert sind, erleben die derzeitige Entschleunigung schon als Wert einer neuen Lebensqualität.

Aber auch alle anderen BürgerInnen müssen mitgenommen werden. Wir brauchen ein Finanzsystem, das Spekulationen, die die Realwirtschaft aushöhlen, ausschließt. Die Wirtschaft muß auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein.

Eine Wirtschaft braucht einen Kreislauf von Geld und Gütern. Die Schluß-
folgerung daraus: eine nachhaltigen Wirtschaft braucht einen Kreislauf von Geld und nachhaltigen Gütern. Warum also nicht jetzt einen ökologisch nachhaltigen Wirtschaftskreislauf vorantreiben? Wie wäre es, wenn BürgerInnen aber auch Unternehmen neben ihrem Girokonto ein Ökokonto mit der dazugehörigen Öko-Chipkarte führen würden? Über das Ökokonto dürften nur ökologische bzw. nachhaltige Waren und Güter gekauft bzw. gehandelt werden. Die Milliarden staatlicher Zuwendungen, die jetzt vergeben werden, könnten den nachhaltigen Wirtschaftskreislauf beflügeln und Anreize für Innovationen schaffen. Konsumenten und Verbraucher könnten über ihr Öko-Konto mit einem nicht ganz bedingungslosen Grundeinkommen an den neuen Wirtschaftskreislauf herangeführt werden.

Waren und Güter, die mit einem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet würden, müßten den Kriterien des Gemeinwohls nachkommen. Mit einem zweigleisigen Wirtschaftssystem könnte ein fließender Übergang von einem Markt der Grenzenlosigkeit zu einem nachhaltigen Markt geschaffen werden, einem Markt, der dem Bedarf einer besseren Lebensqualität im Einklang mit der Natur nachkommt.

Könnte die Einführung eines ökologisch nachhaltigen Wirtschaftskreis laufs ein Baustein in den anstehenden Transformationsprozessen sein
und den gesellschaftlichen Wandel beschleunigen?

Mit freundlichen Grüßen
Walter Moritz

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