Frage an Katarina Barley von Richard B. bezüglich Verbraucherschutz
In unserer von Klimawandel und Artensterben gekennzeichneten Zeit, mit der Aussicht, dass viele EU Staaten die Pariser Klimaziele nicht erreichen werden, muss jede Gelegenheit ergriffen werden, nachhaltigen und umweltschonenden Konsum zu fördern.
Wie stehen Sie zu dem geplanten Verbot von Produktbezeichnungen wie "-Burger" oder "-Schnitzel" für eindeutig ressourcen- und klimaschonendere pflanzliche Produkte? Würde dies Ihrer Ansicht nach nicht zu einer erschwerten Vermarktung und Verbreitung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln führen, welche aus ökologischer Sicht gestärkt werden sollten?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Auf EU-Ebene gibt es derzeit keine Bestrebungen, ein Deklarationsverbot für „pflanzliches Fleisch“ durchzusetzen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns für den Erhalt traditioneller und teilweise über hundert Jahre alter Bezeichnungen für bestimmte Lebensmittel wie beispielsweise Leberkäse, Katzenzungen oder Gummibärchen ein.
Der EU-weite Fleischkonsum muss reduziert werden. Unser aktuelles Konsumverhalten ist nicht nachhaltig, das gilt auch für unsere Ernährung. Wir wollen EU-Subventionen zielgerichtet für nachhaltige Landwirtschaft einsetzen.
Aufklärung ist dabei wichtig. Daher werden wir Informationskampagnen unterstützten, um den Menschen bewusst zu machen, wohin übermäßiger Fleischverzehr hinsichtlich der menschlichen Gesundheit und der Umwelt führen kann. Eine Bevormundung der Verbraucherinnen und Verbraucher oder gar Verbote halten wir für nicht zielführend.
Mit freundlichen Grüßen
Katarina Barley, MdB