Frage an Katarina Barley von Johannes S. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Barley,
Vielen Dank für das Einsetzen des Elterngeldes Plus.
Wie sieht denn die zukünftige Unterstützung der Familienstruktur aus unter dem Gesichtspunkt, dass ein sehr gesundes Verhältnis das Einbeziehen der Großeltern in die Kindererziehung/-betreung ist? Es würde die Eltern noch mehr entlasten und die Kinder in einem gelasseneren Umfeld heranwachsen lassen.
vielen Dank für die Arbeit und mit freundlichen Grüßen
J. S.
Vielen Dank für Ihre Anregung zur Einbindung der Großeltern in die Erziehung und Betreuung der Kinder. In der Tat sind gute Netzwerke eine große Unterstützung von Familien. Aus vielen Studien wissen wir, dass die Beziehung zu den Großeltern für Kinder immer wichtiger wird. Sie kann auch die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark entlasten. Die ersten Adressaten für eine staatliche Un-terstützung aber sind grundsätzlich immer die Eltern oder die Erziehungsberechtigten des Kindes. Das sieht auch das Grundgesetz so vor. In besonderen Fällen können bereits jetzt sogar Großeltern auch die Elternzeit (allerdings kein Elterngeld) beantragen.
Viele Studierende und Auszubildende mit Kindern sind auf die Unterstützung durch ihre eigene Familie angewiesen. Oft springen Großeltern ein, um bei der Betreuung ihrer Enkelkinder zu helfen. Doch gerade bei jungen Eltern sind die Großeltern oft selber noch berufstätig. Unter bestimmten Voraussetzungen können diese daher Elternzeit beantragen. Dies trifft zu, wenn die Eltern selbst minderjährig sind oder in Ausbildung sind und die Großeltern mit dem Enkelkind in einem Haushalt leben. Sinn und Zweck der Regelung ist es, dass es jungen Eltern ermöglicht werden soll, ihre Ausbildung abzuschließen, damit sie ihre eigene Existenz und die ihrer Familie (für die Zukunft) sichern können. Die Großel-ternzeit mildert damit die oftmals schwierige Zeit im Anschluss an eine Teenager-Schwangerschaft für die jungen Eltern ab.
Im aktuellen Entwurf des Koalitionsvertrages sind weitere Maßnahmen zur Stärkung junger Familien vorgesehen. Eine zusätzliche Unterstützung der Großeltern derzeit nicht geplant.
i.A.
Mirabell Schatz
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Büro Dr. Katarina Barley, MdB
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin