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Karoline Otte
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Alexander S. •

Ist das Wärmedämmverbundsystem EPS aus Öl und mit bromiertem Styrol-Butadien-Copolymerisat und Pentan hergestellt noch mit der Umwelt und dem Grundrecht Klimaschutz vereinbar?

Um Häuser zu Dämmen wird auch Styropor (EPS) als Dämmstoffplatte an Gebäuden angebracht. "Als Flammschutzmittel wird Polymer-FR verwendet. Am Ende des Produktionsprozesses wird Pentan als Treibmittel zugesetzt.
https://www.rehau.com/downloads/561818/umwelt-produktdeklaration-daemmstoffe-decken-boden-eps.pdf
Polymer-FR ist ein bromiertes Styrol-Butadien-Copolymerisat.
Hier kann man die in die Ozeane eingebrachten Mengen von EPS und Polymeren und deren Auswirkungen betrachten: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/kunststoffe-und-bioplastik/25216.html
Pentan ist giftig für Gewässer und gesundheitsschädlich für Organismen (Sicherheitsdatenblatt).
Aktuell (21.2.2022) ist Styropor für die Ausbreitung eines Balkonbrandes in Essen verantwortlich. Hier wurde eine Wohnanlage mit 50 Einheiten komplett zerstört und dabei Unmengen an Schadstoffen in die Luft emittiert. Diese Form der Wärmedämmung mit Förderung deutscher Steuergelder sollte man verbieten.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

B90/DIE GRÜNEN engagieren sich bereits seit langen für Ressourcenwende in der Bauwirtschaft, was u.a. den Einsatz nachhaltiger Baustoffe bedeutet. Ein aktueller Schritt des grünen Wirtschaftsministeriums sind die neuen Standards in der Neubauförderung. 

Unmittelbar mit der Ressourcenwende verknüpft ist die Verwendung ökologischer und regionaler Baustoffe in einer Kreislaufwirtschaft. Insbesondere muss beim Bau gewährleistet werden können, dass zu verwendenden Baustoffe den Gesundheits- und Umweltschutz erfüllen und in hohem Grad recyclebar sind.
Unser Ziel ist es, in dieser Legislatur eine Holzbau-Initiative auf den Weg zu bringen, um so diesen erneuerbaren Rohstoff in der Verwendung zu stärken.
Wärmedämmverbundsysteme wie sie häufig im konventionellen Bau verwendet werden sind schon in der Herstellung teilweise nicht umweltfreundlich, und  auf Grund der Verklebung nicht sortenrein rückbaubar. Diese  müssen somit klimaschädlich entsorgt werden. Auf dem Weg zu einer Bauwende setzen wir uns für den Ersatz solcher Dämmsysteme und energie- und emissionsarme Baustoff ein.
Schon jetzt ist es Bauherr/-innen möglich auf alternative Baustoffe zurückzugreifen, mittelfristig unterstützen wir die Substitution und langfristig ist auch ein Verbot solcher klimaschädlicher Baustoffe anzudenken. 

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