Frage an Karoline Linnert von Holger K. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Linnert,
Die Hemelinger Marsch wird aktuell durch den Ausbau weiterer Flächen immer weiter vernichtet.Hier gibt es noch eine einzigartige Tierwelt und tolle Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung.Wie stehen Sie dazu ? Die Antwort das dieses zur Zeiten einer anderen Regierung beschlossen wurde, möchte ich nicht gelten lassen, was einmal vernichtet worden ist wird sich für die nachfolgende Generation nicht wieder herstellen lassen
Sehr geehrter Herr Kaiser,
wir treten nicht nur für die Hemelinger Marsch, sondern auch für die weitere gewerbliche Entwicklung in der Arberger und Mahndorfer Marsch für ein Mit- und Nebeneinander von Gewerbe, Natur- und Erholungsflächen ein.
Seit 2005 gilt für die Hemelinger Marsch ein Bebauungsplan, der einerseits die Nutzung für Gewerbe regelt, andererseits aber auch Flächen für Erholung und Natur sichert, entwickelt und erschließt. Mit intensiven Beteiligungsverfahren mit Ortspolitik, Verbänden und der Hemelinger Bevölkerung ist diese Entwicklung abgestimmt worden. Jede Gewerbegebietsentwicklung ist mit Verlust von Natur und landwirtschaftlichen Flächen verbunden. Allerdings wurden auch für die Hemelinger Marsch anspruchsvolle städtebauliche und landschaftsplanerische Konzepte vorgelegt.
Die Natur kann sich entwickeln: An der Weser gibt es einen neuen Natur und Erholungsraum. Die Grünzüge sind zwischen 100 und 250 m breit und enthalten Fuß- und Radwege von Hemelingen, Arbergen und Mahndorf an den Weserdeich sowie Erholungsflächen. Die vorhandenen, für die Erholung genutzten landwirtschaftlichen Wege sind Teile dieses neuen Wegenetzes.
In den Grünzügen entstehen zwei Seen mit jeweils ca. 10 ha Wasserfläche. Die großzügigen Wasserflächen mit ihren grünen Uferbereichen geben den Blick frei in die Landschaft. Das Gewerbe wird am südlichen Rand begrenzt durch den hierher verlegten Arberger Kanal. Ein Uferweg entlang diesem Kanal verbindet die Nord-Süd-Wege. Insgesamt ist die Landschaft der Weseraue durch die Gesamtplanung deutlich besser von Hemelingen aus erreichbar. Erholungsmöglichkeiten für die Hemelinger Bevölkerung aber auch die Bedingungen für die Tier und Pflanzenwelt haben sich durch die Maßnahmen bereits heute deutlich verbessert und werden auch von den künftigen Entwicklungen weiter profitieren.
Die weitere Entwicklung in der Mahndorfer und Arberger Marsch wollen wir erst mittel- bis langfristig umsetzen. Vorläufig wird mit einer Zwischennutzung für Windenergieanlagen die landwirtschaftliche Nutzung aufrechterhalten.
Im Übrigen liegt mir am Herzen festzustellen, dass sich Grüne nach wie vor für den Erhalt von Grünflächen und wertvollen Ökosysteme einsetzen. Deshalb wenden wir uns auch weiterhin entschieden gegen die Bebauung des Überschwemmungsgebiets Brokhuchting oder die Osterholzer Feldmark – im Gegensatz zur SPD, die dort Wohnungen oder Häuser bauen möchte.
Freundliche Grüße,
Karoline Linnert