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Karoline Linnert
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ingrid V. •

Frage an Karoline Linnert von Ingrid V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Liebe Frau Linnert,
wann wird in Bremen endlich das "Gesetz über das Halten von Hunden / Gefährliche Hunde"
geändert?
Es ist schon peinlich für eine Stadt, wenn in Bremen eine große internationale Rassehunde-Ausstellung mit mehreren 1000 Hunden stattfindet (Bremen bellt) und einige Aussteller bei der Anmeldung darauf hingewiesen werden, dass sie mit ihren "gefährlichen" Hunden nicht in Bremen übernachten dürfen!
Der Inhalt dieses Gestzes ist wissenschaftlich doch schon lange widerlegt!
Warum übernimmt Bremen nicht die niedersächsische Verordnung?

Portrait von Karoline Linnert
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Veeser,

das Bremer "Gesetz über das Halten von Hunden" hat sich bewährt. Kampfhunde dürfen danach in den Landesgrenzen weder gehalten noch gezüchtet werden. Für Hunde, die vor der entsprechenden Gesetzesänderung bereits in Bremen lebten, gilt eine Ausnahmeregelung. Die Zahl der registrierten Kampfhunde hat sich von 570 Tieren in 2001 auf 230 Tiere in 2008 gesenkt. Auch dank des Maulkorbzwangs kommt es seltener zu Bisswunden. Jede dritte Bisswunde ging früher auf Kampfhunde zurück, nun sind es nur noch vier Prozent.

Details über die von Ihnen angesprochene Veranstaltung sind mir nicht bekannt.

Ein Fall aus dem Jahr 2008 sollte selbst den größten Kampfhundfreunden zu denken geben: Ein Pit-Bull-Terrier verletze zwei Kinder erheblich. Das Tier wurde nach dem Vorfall auf Veranlassung der Halterin eingeschläfert. Der Hund war aufgrund eines bestandenen Wesenstests auf Antrag der Halterin vom Maulkorbzwang befreit worden; er hatte 2005 auch eine Begleithundeprüfung erfolgreich absolviert. Die Halterin hatte das Tier 2003 aus dem Tierheim übernommen.

Angesichts solcher Vorfälle halte ich die restriktive Kamphunderegelung in Bremen im Sinne der Prävention für angebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Karoline Linnert