Werden Sie sich für die Erforschung von Long-COVID & ME/CFS einsetzen & für ausreichend finanzielle Mittel im Haushalt der EU sorgen? Wie sieht Ihre Unterstützung aus?
Im COVI Bericht wurde der Handlungsbedarf zur weiteren notwendigen Erforschung postinfektiöser Erkrankungen&ME/CFS, finanz Unterstützung für Forschung&Zulassung für passende Medikamente festgestellt&beschlossen.
Nach Angaben der WHO sind über 36 Mio Menschen in Europa von Long Covid betroffen. Viele von ihnen leiden an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS, die von allen chronischen Krankheiten mit die geringste Lebensqualität aufweist. Vorpandemisch ist von mindestens 17 Mio ME/CFS Erkrankten auszugehen (Dunkelziffer nicht feststellbar)
Bislang gibt es weder Therapien, Medikamente, noch Anlaufstellen für die Betroffenen. Neben dem individuellen Leid verursacht Long COVID auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden, da ca 60% der Erkrankten nicht mehr erwerbsfähig sind,auf Pflege angewiesen sind. Allein für DE wird der wirtschaftliche Schaden im Jahr 21 auf über 5,7Milliarden Euro geschätzt.
https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/
https://www.mecfs.de/longcovid/
Sehr geehrte Frau H.,
im Juli wurde der Bericht des Sonderausschusses für Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie und Empfehlungen für die Zukunft abgestimmt.
Mit diesem Bericht werden Maßnahmen in vier Bereichen gefordert: Gesundheit, Demokratie und Grundrechte, Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Union und die Welt. Was die Gesundheit betrifft, wird unter anderem gefordert, eine starke Europäische Gesundheitsunion umzusetzen, mehr in die Gesundheitsversorgung zu investieren, um Unterschiede in der Gesundheitsversorgung abzubauen, die nationale öffentliche Gesundheit zu stärken und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen auszubauen, Pläne zur Überwachung neu auftretender Gesundheitsbedrohungen einzuführen, die nationalen Gesundheitssysteme Stresstests zu unterziehen, Tätigkeiten der gemeinsamen Beschaffung zu verstärken und die strategische Autonomie der EU, was wesentliche Arzneimittel angeht, zu verbessern. Was die Demokratie und Grundrechte betrifft, wird in dem Bericht insbesondere empfohlen, für eine bessere Krisenkommunikation und transparente Entscheidungsprozesse zu sorgen. In Bezug auf die Auswirkungen der Krise auf Gesellschaft und Wirtschaft wird in dem Bericht ein entschlosseneres Vorgehen gefordert, um den Bedürfnissen von Kindern, jungen und älteren Menschen sowie schutzbedürftigen Gruppen gerecht zu werden. Mit Blick auf das weltweite Handeln wird in dem Bericht gefordert, internationale Investitionen und die internationale Koordinierung zu verstärken, um die Herstellung unverzichtbarer Impfstoffe auszubauen.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen zu können.
Mit besten Grüßen
Karolin Braunsberger-Reinhold