Portrait von Karlheinz Binner
Karlheinz Binner
ÖDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Karlheinz Binner zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hubert S. •

Frage an Karlheinz Binner von Hubert S. bezüglich Familie

Wie Sie wissen wurde das Eschenbacher Krankenhaus sehr zum Leidwesen der Bevölkerung geschlossen.
Bis heute kenne ich keinen anderen Grund als den, daß hier kein Profit gemacht wurde. Die Politik hat also hier den Profit eindeutig über die Gesundheit der Bevölkerung gestellt !
Tut mir wirklich leid aber das kann ich nicht begreifen. Als das Krankenhaus gebaut wurde hat man garantiert keinen Gewinn erwartet sondern die Bevölkerung des Landkreises Eschenbach besser behandeln wollen.
Mit der großen Gebietsreform hat man nach und nach nicht nur viele Ämter in Eschenbach geschlossen sondern nun auch noch das Krankenhaus einfach dicht gemacht. Da nutzt es auch wenig, daß die Politiker nun an die 500 Millionen für Krankenhäuser zur Verfügung stellen wenn Eschenbach geschlossen ist. Das Geld fließt nun in Krankenhäuser wie Weiden die immer mehr aufgebläht werden. In denen man nur noch eine Nummer sein darf, wo man ständig verwechselt wird und wo einen kein Besucher mehr findet.
Gibt es nicht doch irgendwie irgendeine Möglichkeit hier vor Ort wieder ein Krankenhaus entstehen zu lassen? Ein neues, weil das alte welches zwar kurz vor dem schließen noch aufwendig saniert wurde aber schnell für andere Zwecke vermietet wurde.

Portrait von Karlheinz Binner
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr S.,

Ihre Einschätzung des Vorzugs des 'Profits' vor der dezentralisierten Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung teile ich völlig. Ihrer Klage über die zunehmende Zentralisierung und Kommerzialisierung der Gesundheitsvorsorge (nicht nur der Krankenhäuser - auch der Arztpraxen) und das 'Ausbluten' der ländlichen Regionen wie z.B. vieler Teile der nördlichen Oberpfalz kann ich mich nur anschließen. Ich bin der Meinung, dass dies sehr in der zusehends fortschreitenden Verdrängung der SOZIALEN Marktwirtschaft unseres Landes zugunsten einer LIBERALEN Marktwirtschaft begründet liegt. Wirtschaftlich orientierte (in unserem System des ständigen nach 'Wachstum' ausgerichteten Wirtschaftssystems also 'profitable') Krankenhäuser müssen Gewinne - oder dürfen zumindest keine Verluste - erwirtschaften.
Ein Wirtschaftssystem, das keine andere Denkweise als das "immer mehr" zulässt oder überhaupt für denkbar hält, führt unweigerlich dazu, dass Krankenhäuser dann unter einem finanziellen Konkurrenzdruck stehen, der zu einer Zentralisierung und zu Zusammenschlüssen führen muss. Die leitenden Verantwortlichen müssten sonst mit ihrer Entlassung rechnen. Ein sich den freien Märkten öffnendes Gesundheitssystem, wie es die Befürworter der Freihandelsabkommen wie z.B. CETA unbedingt wollen, verstärkt das noch viel mehr.

Wir sehen diese Tendenzen ja auch in anderen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge: Wasserversorgung, öffentlicher Nahverkehr, Energieversorgung (da ist es schon längst aus dem Ruder gelaufen)....

Die ÖDP steht hier für eine grundsätzliche Wende, weil wir schon lange der Meinung sind, dass wir mit diesem System unser Land für unsere Kinder/Enkelkinder an die Wand fahren werden (und nicht nur unser Land). Eine ökosoziale Marktwirtschaft, die höhere Lebenszufriedenheit statt Wachstum des Bruttoinlandsprodukts als Ziel setzt, ist das System, das unsere politische Vision ist. Damit lassen sich womöglich nicht die Massen gewinnen, aber diejenigen, welche sich für eine Veränderung engagieren wollen.

Als einzige Partei, die keine Firmenspenden annimmt, sind ÖDP-lerInnen weniger gefährdet, die Interessen von Konzernen statt die der Bevölkerung zu vertreten.

Bei den derzeitigen politischen Machtverhältnissen im Bundestag werden wir eine Wende nicht erleben - und ganz bestimmt auch kein neues Krankenhaus in Ihrem Sinne... - ganz im Gegenteil.

Wählen Sie ÖDP - Ökologisch-Demokratische Partei - in der Erst- und Zweitstimme! Wir sind eine langsam wachsende, aber seriöse Partei, die in Bayern schon sehr viel auch in der außerparlamentarischen Opposition v.a. durch Volksbegehren erreicht hat (Nichtraucherschutz, Abschaffung der Studiengebühren, Abschaffung des Senats, Verhinderung weiterer Atomkraftwerke...) und in immer mehr kommunalen Parlamenten seit vielen Jahren bürgernahe Arbeit betreibt.

Freundliche Grüße

Karlheinz Binner