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Karl Schiewerling
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Frage von Jürgen J. •

Frage an Karl Schiewerling von Jürgen J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Herr Schiewerling,

Da Sie die Fragen des Herrn Stefan Linke aufgrund der Tatsache, dass er nicht in Ihrem Wahlkreis wohnt, nicht beantworten können, stelle ich Ihnen die selbigen Fragen. Und ich wohne in Ihrem Wahlkreis

die Armut in der BRD ist besonders bei Kindern und Jugendlichen auf dem Vormarsch. Ihr Kollege Prof. Karl Lauterbach vertritt in seinem neuen Buch die These, dass sich die Lebensumstände, in denen Kinder aufwachsen, auf den eigenen Lebensweg übertragen.

Deshalb frage ich Sie:

1. Was verstehen Sie im Allgemeinen unter "Armut" in der BRD?
2. Wie stellt sich die Armut in Ihrem Wahlkreis und/oder Heimatort dar.
3. Können Sie (und wenn ja, wie) den Menschen vor Ort helfen.

Für eine Antwort wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Jendroska

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Jendroska,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.

Armut hat viele Erscheinungsformen. Neben der rein materiellen Armut gibt es beispielweise Bildungsarmut, soziale, erlebte, geistig-kulturelle, seelische und gesundheitliche Armut. Auch in meinem Wahlkreis – davor verschließe ich nicht die Augen – wachsen Kinder in Formen von Armut auf. Dennoch glaube ich, dass das Risiko im Kreis Coesfeld und Steinfurt in Armut leben zu müssen geringer ist als in anderen Regionen unserer Republik.

Im Kreis Coesfeld haben wir aktuell eine Arbeitslosenquote von 4 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2006 konnte die Arbeitslosenzahl um fast ein Drittel (30,9 Prozent) reduziert werden. Der Kreis Coesfeld hat erneut den mit Abstand günstigsten NRW-Wert. Ich halte das für beachtlich und beachtenswert. Dass diese Rahmenbedingungen in unserer Region so positiv sind, ist kein Zufall. Die Menschen des Münsterlandes, ihre bodenständige Einstellung, ihre Werte und besonders ihre zupackende Art, haben zusammen mit verantwortungsvoller Politik und verantwortungsvollen Betrieben diesen Erfolg erst möglich gemacht. Wir sind eher eine „reichere“ Region: wir haben ein funktionierendes und gutes Schul- und Ausbildungsangebot, wir haben eine hervorragende Infrastruktur für alle Bereiche des Lebens – von der Gesundheitsversorgung über das Vereinswesen bis hin zur Kultur, und wir haben ein hohes Maß an sozialer Verantwortung und sozialer Sicherungseinrichtungen; letzteres häufig nicht-staatlich organisiert sondern z.B. in Trägerschaft der Kirchen.

Und wir im Münsterland (wie auch ganz Deutschland) haben zum Glück keine absolute Armut; ich meine jene Armut, dass Menschen heute nicht wissen, ob und wie sie morgen überleben können, ob sie ein Dach über dem Kopf oder etwas zu Essen haben. Diese Armut kennen wir in Deutschland nicht – diese Armut wird dank der Grundsicherung (im Volksmund besser als „Hartz IV“ bekannt) verhindert. Am Rande bemerkt: Hartz IV macht nicht arm, sondern verhindert absolute materielle Armut.

Armut bekämpfen wir am nachhaltigsten mit einer Politik, die die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen durch die -mittelständische- Wirtschaft fördert und ermöglicht. Armut bekämpfen wir am nachhaltigsten, wenn wir in die Bildung unserer Kinder und in die Fortbildung der jetzigen Arbeitnehmer investieren. Bildung und Wissen ist der Schlüssel gegen Armut auch vor dem Hintergrund der Globalisierung. Gerade die Kinder aus Familien mit sozial schwierigem Umfeld bedürfen dabei einer besonderen Förderung. Ein Themenbereich und eine große Aufgabe, mit denen sich just im Januar auf meine persönliche Initiative hin unsere CDU/CDU-Bundestagfraktion initiativ sehr ausführlich befasst hat und intensiv weiter befassen wird!

Gerne können wir auch in einer meiner Bürgersprechstunden diskutieren, ich lade Sie hiermit herzlich ein. Sie können gern einen Termin in meinem Wahlkreisbüro ausmachen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Schiewerling