Frage an Karl Schiewerling von Georg M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Schiewerling,
ich schreibe Sie an, weil Sie der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Union sind.
Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum die Politik die Schleckermitarbeiterinnen nun besser behandeln will wie die anderen Arbeitslosen.
Erst recht vor dem Hintergrund, dass die dm-Kette m.W. in den letzten Monaten mehr Personal eingestellt hat und das ein normaler Austausch innerhalb des Drogeriegewerbe ist. Warum soll hier ein marktwirtschaftlicher Prozess für die Betroffenen abgemildert werden?-während man anderen unverschuldet arbeitslos gewordenen gar nicht hilft?
Außerdem werden die Mitarbeiterinnen nicht an einem einzigen Standort arbeitslos.
Können Sie sich vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man an Fibromyalgie leidet, daher keinen Job mehr bekommt und vom Amt keinerlei Hilfe bekommt- aber dennoch Bewerbungen schreiben muss? Jede Absage eine erneute Enttäuschung, die man erstmal verarbeiten muss.
Hinzu kommt, dass ich aus Velen nach Karlsruhe umgezogen bin, weil ich eine Jobzusage hatte, die dann nicht eingehalten wurde.
So muss ich auch noch eine monatliche Kaution für die Mietwohnung abbezahlen.
Von den täglichen Schmerzen und 40 weiteren Symthomen ganz abgesehen.
Desweiteren will mir das Amt nicht die ganze Miete bezahlen. Daher habe ich seit 2 Monaten einen Widerspruch laufen, doch es kommt keine Rückmeldung vom Amt. Warum wird für die Berechnung von ALG II und von Widerspruchsverfahren nicht ein zeitlicher Rahmen vorgegeben?
Mir ist es ein Übel, wenn ich Sätze höre wie "Wir lassen niemanden fallen". Ich bin krank und werde nur drangsaliert, anstatt dass mir das Amt einen fairer Job zuteilt, den ich trotz Krankheit ausüben kann.
Finden sie es richtig, dass man kranken Menschen keine Chancen bietet und andere Arbeitslose bevorzugt? Nur weil gerade die Medien hinter diesen stehen.
Ich würde mich freuen, eine Antwort von Ihnen zu bekommen!
Mit freundlichen Grüßen
Georg Mayer
Sehr geehrter Herr Mayer,
haben Sie vielen Dank für Ihre Eingabe, in der Sie Ihre persönliche arbeitsmarkt- und gesundheitliche Situation schildern. Diese macht betroffen.
Darüber hinaus erwähnen Sie die bessere Behandlung der arbeitslosen Schlecker-Mitarbeiter. Die Opposition hat Forderungen nach einer gesonderten Behandlung von Schlecker-Mitarbeiter erhoben. Wir werden unseren Fokus bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen weiter darauf richten, arbeitslosen Menschen die Möglichkeit der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu eröffnen.
Auch den Schlecker-Mitarbeitern stehen die Hilfen zur Verfügung, die allen anderen Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen gegeben werden.
Sollten Sie persönlich den Eindruck haben, ungerecht von Ihrem Jobcenter behandelt worden zu sein, können Sie mir den genauen Sachverhalt gern auch an karl.schiewerling@bundestag.de senden. Ich werde im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen Ihnen weiterzuhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Karl Schiewerling