Frage an Karl Schiewerling von Maike K. bezüglich Umwelt
CO2 Einlagerung in den Boden
Sehr geehrter Herr Schiewerling,
wie kann es die Bundesregierung verantworten, eine solche Lagerstätte in den Boden per Gesetzt zu verabschieden, wenn nicht alle Risiken gründlich geklärt wurden?
Aktuell hat sich Norwegen genau aus diesen Grund gegen ein solches Verfahren entschieden.
Wichtiger wäre es nun endlich mehr in die Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien zu investieren.
Es ist nicht nachzuvollziehen, daß wir die Menschen in unserem Land und unsere Umwelt durch fragwürdige Technologien gefährden.
Wir sollten statt dessen mutig vorangehen und beweisen, daß Deutschland nach wie vor ein Marktführer in neuen Entwicklungen sein kann.
Ihre Maike Krüger
Sehr geehrte Frau Krüger,
vielen Dank für Ihre Frage zum CO2-Speichergesetz.
Das Bundeskabinett hat das Gesetz zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid am 13. April 2011 verabschiedet. Mit Hilfe der CCS (Carbon Capture and Storage)-Technologie kann nun Kohlenstoffdioxid aus Industrieabgasen gefiltert, verflüssigt und unterirdisch gespeichert. Das Verfahren soll aber zunächst nur probeweise eingesetzt werden und das auch nur begrenzt. Das Gesetz unterstreicht außerdem, dass die Sicherheit der in Frage kommenden Speicherschichten exakt überprüft werden muss und nicht zuletzt haben alle Bundesländer ein Vetorecht, mit dem sie die Speicherung von CO2 auf ihrem Gebiet verhindern können.
Ich denke, dass wir diese Technologie nicht von vornherein verdammen dürfen. Wenn wir auf Atomstrom verzichten möchten, müssen wir die Stromlücken anderweitig schließen. Ein versorgungssicherer Komplett-Umstieg auf erneuerbare Energien ist leider im Moment nicht möglich. Daher brauchen wir fossile Brennstoffe. Die damit verbundenen CO2-Emissionen müssen entsorgt werden, denn wir wollen ja auch gleichzeitig unser Klima nicht weiter gefährden.
Ich bin daher völlig mit Ihnen einer Meinung, dass wir schnellstens saubere Energie produzieren müssen. Dennoch wird Energieversorgung immer ihre Risiken haben – bei einem knappen Gut bleibt das nicht aus.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Schiewerling