Frage an Karl Richter von Kim N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Nowak,

mit Ihren Überlegungen laufen Sie bei mir offene Türen ein - tatsächlich ist das jahrelange Gegeneinander im rechtskonservativen Spektrum eine politische Lachnummer, die leider ausgesprochen schädlich ist. An Gesprächsangeboten unsererseits hat es in den letzten Jahren nie gefehlt. Allerdings konnte zumindest mit der DVU bereits vor einigen Jahren ein deutschlandweiter Pakt vereinbart werden, so daß sich wenigstens DVU und NPD nicht mehr vorsätzlich gegenseitig behindern. Anders sieht es mit den "Republikanern" aus - hier scheint leider Hopfen und Malz verloren, ja es drängt sich fast der Eindruck auf, die politisch weitgehend bedeutungslosen "Republikaner" sähen ihren einzigen Existenzzweck nur noch in der Behinderung der erfolgreicheren Konkurrenz. Mit gutem Zureden werden wir hier wohl auch in den nächsten Jahren nicht weiterkommen. Wir werden einfach erfolgreicher sein müssen.

Was die Frage nach den Unterschieden angeht: ich kann keine wirklich gravierenden programmatischen Unterschiede entdecken, die eine Kooperation ausschließen würden. Zwar versuchen sich die "Republikaner" gerne als "demokratische" Alternative darzustellen, Medien und politische Gegner nehmen darauf aber keinerlei Rücksicht, für die sind wir alle "Nazis". Es ist pure Illusion, zu glauben, man könne sich durch Anbiedern und Abgrenzen von der Konkurrenz im eigenen Lager beim Gegner lieb Kind machen. In jüngster Zeit haben sich die "Republikaner" allerdings beim Thema "Georgien-Konflikt" in einer Weise positioniert, die völlig indiskutabel ist. Da müßten sie ihr eigenes patriotisches Engagement wohl nochmal überdenken, denn mit einem dümmlichen Konfrontationskurs Rußland gegenüber bedienen diese angeblichen "Patrioten" zwar alle möglichen Interessen, aber keine deutschen. Darüber muß sich aber glücklicherweise nicht die NPD den Kopf zerbrechen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen damit beantworten. Wenn nicht, melden Sie sich einfach wieder.

Viele Grüße erstmal

Ihr
Karl Richter