Frage an Karl Hilz von Elisabeth W. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Hilz,
nachdem alle Parteien sich ach so familienfreundlich geben, mal eine Frage aus der anderen Richtung: Wieso werden junge Familien so stark unterstützt und man wird allein gelassen, sobald das Kind in der Ausbildung ist? Man ist als Elternteil völlig rechtelos, wenn das Kind sich entschließt, sein Abi bis zum 26. Lebensjahr hinauszuziehen und dann noch ein Studium draufsetzt. Das Bafög-Amt kennt kein Erbarmen: man muss zahlen, bis das Kind 30 Jahre alt ist!
Keine Chance, etwas selbst aufzubauen - und weil man in München lebt, verdient man natürlich über Grenze (wobei keiner berücksichtigt, dass Lebenshaltung und Mieten hier extrem sind). Ich zahle seit 10 Jahren fast 500 EUR monatlich - für die ich hart arbeiten muss. Mein Kind hingegen braucht nicht zu arbeiten, weil das arme ja studiert.
Meine Schulden wachsen ins unermessliche und als Alleinerziehende kann ich gar nichts für meine Altersabsicherung tun.
Bei aller Liebe - wieso werden die Eltern im Stich gelassen, wenn sie erst einmal ihre Pflicht getan und ein Kind in die Welt gesetzt haben?
Sehr geehrte Frau Werner,
Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie ein individuelles Problem mit Ihrem Kind haben, das Ihnen offenbar übermäßig "auf der Tasche liegt". Um bewerten zu können, ob Sie dadurch wirklich überlastet werden und ob Ihr Kind nicht bereits selbst in der Pflicht wäre für seinen Lebensunterhalt zu sorgen bzw. zu arbeiten, müsste ich deutlich mehr Informationen zu den Gesamtzusammenhängen, die jedoch selbstverständlich sehr privat sind, haben.
Ich kann Ihre Meinung, dass junge Familien übermäßig gefördert würden, nicht teilen und denke, dass für junge Familien, gerade in einem so teuren Ballungsraum wie München, noch deutlich mehr getan werden müsste. Ziel muss selbstverständlich sein, dass unsere jungen Erwachsenen ihren Lebensunterhalt selbständig für sich selbst und ihre eigenen Familien erwirtschaften können - um so früher um so besser - für unsere ganze Gesellschaft!
Karl Hilz
Landtagskandidat der Freien Wähler (Direktkandidat, Liste 4 Platz 29)
Stimmkreis 105 - München-Moosach
Weitere Fragen an Karl Hilz
(...) Ich persönlich bin für eine deutlich längere gemeinsame Schulzeit (mindestens fünf Jahre - richtig organisiert vielleicht sogar sieben oder acht Jahre) aller Kinder in einer wohnortnahen "Grundschule", die vor allem die individuellen Talente der Kinder wecken und fördern müsste. In der Folge muss eine erheblich spätere "Spezialisierung" - entsprechend den individuellen Talenten unserer Kinder - statt finden, wie es von den Ländern, die bei PISA besonders gut abgeschlossen haben, meist schon längst gemacht wird. (...)
(...) Die Gewaltbereitschaft aller Menschen in einer Gesellschaft nimmt deutlich ab, wenn die Grundbedürfnisse der Menschen befriedigt werden können. Sie tendiert zum niedrigsten möglichen Niveau, wenn zusätzlich Gewalt als Mittel der eigenen Interessensdurchsetzung in der gesamten Erziehung und Ausbildung geächtet und im Falle der rechtswidrigen Anwendung konsequent bestraft wird. (...)