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Karl Hilz
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Frage von Michael H. •

Frage an Karl Hilz von Michael H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Hilz,

mein Sohn kommt langsam in das Schulalter und ich kann mir vorstellen, daß sich viele Eltern Sorgen um Ihre Kinder und deren Bildung machen. Was mir besonders Sorgen macht, ist der Umstand, daß unsere Kinder so früh bereits den Übertritt in das Gymnasium schaffen sollen. Mir sind die späteren Möglichkeiten bekannt, die ein Kind nach der 4. Klasse hat, dennoch übt diese Regelung starken Druck auf die Kinder und deren Eltern aus. Ich bin mir sicher, daß aus diesem Grund einige Eltern immensen Druck auf Ihre Kinder ausüben. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß ich damals (1978) den Notendurchschnitt nur knapp verfehlte, ich aber panische Angst vor der Aufnahmeprüfung hatte und sie deshalb nicht gemacht habe. Mit 10 Jahren sind viele Kinder nicht soweit, daß Sie den Anforderungen gewachsen sind, ein paar Jahre später sind es weitaus mehr. Könnte man diesen Druck nicht durch eine Änderung der Regelung von den Familien nehmen? Mit einem Hauptschulabschluss sind die Chancen nunmal schlechter, als mit einem Abitur. Gibt es Pläne den Übertritt in das Gymnasium zu verändern?
Vielen Dank schon an dieser Stelle.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hausmann

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter Herr Hausmann,

Sie beschreiben Ihre Sorgen und auch die Sorgen vieler Eltern sehr zutreffend. Die augenblickliche Schulorganisation schafft genau die von Ihnen beschriebenen Schwierigkeiten - für die Kinder und die Eltern -, ohne dass dies notwendig wäre - ich habe dies bei meinen drei Kindern, die dieses Schulsystem ertragen mussten, hautnah erleben müssen.

Ich persönlich bin für eine deutlich längere gemeinsame Schulzeit (mindestens fünf Jahre - richtig organisiert vielleicht sogar sieben oder acht Jahre) aller Kinder in einer wohnortnahen "Grundschule", die vor allem die individuellen Talente der Kinder wecken und fördern müsste. In der Folge muss eine erheblich spätere "Spezialisierung" - entsprechend den individuellen Talenten unserer Kinder - statt finden, wie es von den Ländern, die bei PISA besonders gut abgeschlossen haben, meist schon längst gemacht wird. Außerdem müssen der Wille der Kinder und die Entscheidungen der Eltern mit ihren Kindern einen deutlich höheren Stellenwert erhalten als die augenblicklichen starren, oft inhumanen, ausschließlich mathematischen und automatisierten Regularien. Dass letztendlich Zehntelnoten die Weiterentwicklung und -entfaltung von Kindern blockieren muss schnellstmöglich ein Ende haben! Damit würden wir erreichen, dass nahezu alle unsere Kinder eine echte Chance haben werden!

Innerhalb der Freien Wähler wurde als gemeinsames Ziel formuliert, dass jedenfalls 5 Jahre gemeinsame Grundschulzeit möglichst schnell realisiert werden sollten. Natürlich sind aber auch noch viele zusätzliche Veränderungen in unserem Schulsystem sofort notwendig, um unseren Kindern zukünftig eine echte faire Chance im zusammenwachsenden Europa zu gewährleisten. Da die Zukunft unserer Kinder die wichtigste und wertvollste Basis für uns alle darstellt, nimmt die schnelle Verbesserung unseres Bildungssystems einen breiten Raum in den gemeinsamen Leitlinien der Freien Wähler ein. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass wir die gravierenden Versäumnisse der letzten Jahrzehnte schnell überwinden und unseren Kindern das heutzutage beste Bildungssystem Europas zur Verfügung stellen können!

Die gemeinsamen Ziele der Freien Wähler zu diesem Thema finden Sie auch auf unserer Homepage unter:

www.fw-bayern.de/wahl-2008/themen-programm/bildung-allgemein

www.fw-bayern.de/unsere-politik/arbeitskreise/bildung

Mit freundlichen Grüßen

Karl Hilz
Landtagskandidat der Freien Wähler (Direktkandidat, Liste 4 Platz 29)
Stimmkreis 105 - München-Moosach