Frage an Karl Diller von Rainer Z. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Diller,
seit geraumer Zeit fallen mir und meinen Bekannten immer wieder merkwürdige Phänomene am Himmel auf: es gibt die normalen Kondensstreifen, die die Flugzeuge hinter sich herziehen und nach wenigen Minuten verschwinden und es gibt Tage, an denen riesige Streifen- und Kreuzmuster am Himmel erzeugt werden, die sich hartnäckig halten und irgenwann zu einer einzigen Masse verschmelzen. Recherchen im Internet weisen dies als sog. Chemtrails aus, die giftige Substanzen wie Bariumsalze und feinste Aluminiumpartikel (usw.!) enthalten sollen. Auch Herr Gysi und Herr Lafontaine haben bereits einen Antrag auf Klärung eingereicht (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/120/1612009.pdf). Eine erste Anlaufseite zu dem anscheinend bekannten Phänomen ist http://www.chemtrails.de (oder in engl. Sprache: http://www.bluenomore.com/).
Bitte seien Sie doch so freundlich und teilen Sie mir Ihre Meinung zu all dem mit. Sollte es sich wahrhaftig um eine systematische Beeinflussung unserer Umwelt handeln, so sind Sie als Politiker gefordert umgehend für eine nachhaltige Aufklärung zu sorgen und einem solchen Treiben zum Schutze unserer Gesundheit Einhalt zu gebieten. Gerade in Zeiten, in denen das Volk die Glaubwürdikeit seiner Politiker immer weiter in Frage stellt, dürfte sich ein (wohl zwingend nötiges) Engagement in dieser Angelegenheit bestimmt sehr positiv auf die Anzahl künftiger Wählerstimmen für Ihre Partei, in der ich übrigens auch schon jahrelang Mitglied bin, auswirken!
Ich bin mir sicher, dass Sie die Ernsthaftigkeit meines Anliegens erkennen werden und wäre Ihnen sehr dankbar nicht nur eine einfache, abwimmelnde Antwort zu erhalten. Schließlich müssen Sie ja genauso einatmen bzw. in derselben Umwelt leben wie wir (Ihre Wähler) auch!
mit freundlichen Grüßen
Rainer Ziegler
Sehr geehrter Herr Ziegler,
Ihren Besorgnissen bezüglich angeblicher Chemtrails kann selbst Wikipedia wenig abgewinnen: Spekulationen und Verschwörungstheorien.
Die Bundesregierung selbst führt keine Versuche im Zusammenhang mit Chemtrails durch und es liegen ihr auch keine Kenntnisse darüber vor, dass Chemtrails in die Atmosphäre eingebracht werden.
Davon zu unterscheiden ist der Ausstoß von Düppel, das sind Täuschungsmittel zur Störung von Radargeräten. Der Ausstoß von Düppel ist - mit Ausnahme für Übungen und Wirksamkeitsuntersuchungen im Einklang mit den Vorschriften des Bundesemissionsschutzgesetzes und einer Ausnahmegenehmigung durch das Bundesverteidigungsministerium - seit 1998 über dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland grundsätzlich verboten.
Der Ausstoß von Düppel ist also Teil der Maßnahmen zur Abwehr von radarunterstützten Bedrohungen, z.B. durch gegnerische Luftverteidigungssysteme. Seit 1998 wurde mit Genehmigung des Bundesverteidigungsministeriums viermal die Ausbringung von Düppel im Rahmen von Erprobungen bzw. Wirksamkeitsuntersuchungen an Selbstschutzsystemen fliegender Plattformen über dem Übungsgebiet "Polygone" durchgeführt. "Polygone" erstreckt sich von der Westpfalz bis zu den Vogesen. Zusätzlich wurde die Nutzung von Düppel im Rahmen der jährlich stattfindenden internationalen Übung "Elite" über dem Truppenübungsplatz Heuberg für die teilnehmenden Nationen genehmigt.
Von der Bundeswehr genutzt Düppel bestehen im Übrigen aus
nicht-lungengängigen aluminiumbeschichteten Glasfasern. Die Bundesregierung verweist dabei darauf, dass drei Studien zu dem Ergebnis kommen, dass von den verwendeten Materialien und deren Verbindung keine Gefährdung für Exponierte oder der Umwelt ausgehe.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Diller, MdB