Frage an Karl Diller von Rüdiger E. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Diller,
die Ampelkennzeichnung bei Lebensmitteln ist ein geeignetes Instrument, die Verbraucher in leicht verständlicher Weise über den Gesundheitswert eines Lebensmittels zu informieren. Leider versuchen viele der Produzenten, die weniger gesunde Nahrungsmittel herstellen, die Ampelkennzeichnung zu verhindern und haben den derzeitigen "Verbraucherschutz"minister Herrn Seehofer auf ihre Seite gezogen. Wie denken Sie darüber? Bitte setzen Sie sich für eine Einführung ein.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Rüdiger Etzenbach
Sehr geehrter Herr Etzenbach,
abgeordnetenwatch.de hat mir Ihre Mail vom 12. April zur Ampelkennezeichnung von Lebensmitteln zugeleitet.
Ihre Auffassung teile ich. Die SPD-Bundestagsfraktion (siehe Anlage: Pressemitteilungen vom 30.01.08 und 13.03.08) fordert u.a. die Nährwertkennzeichnung auf der Basis der britischen Ampelkennzeichnung - Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz und zugesetzter Zucker, ergänzt um die Angabe der Kalorien und der Ballaststoffe - für verpackte Lebensmittel in Deutschland verpflichtend auf der Verpackungsvorderseite einzuführen, da sie leicht verständlich, leicht erkennbar und gut vergleichbar ist.
Erste Erfahrungen mit der britischen Kennzeichnung zeigen: Der farbliche Hinweis wird von allen Verbraucherinnen und Verbrauchern und auch von Kindern richtig verstanden. Die Ampelkennzeichnung hat einige Hersteller veranlasst, die Zusammensetzung ihrer Produkte so zu verändern, dass weniger rot und mehr grün und gelb auf der Packung erscheint, so profitieren sogar Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf keinen Hinweis achten, von der Kennzeichnung.
Die Einführung der Ampelkennzeichnung ist bislang an dem Veto von CDU/CSU gescheitert, die an der von der Lebensmittelindustrie forcierten Kennzeichnung auf der Basis der empfohlenen Tageszufuhr (GDA = "Guided daily amount") festhält.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Diller, MdB