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Karin Strenz
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Frage von Jens S. •

Frage an Karin Strenz von Jens S. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Strenz,

ich weiß, ich komme nicht aus ihrem Wahlkreis, aber sie sitzen im Verteidigunsausschuss und können mir sicherlich hinsichtlich der wohl endlosen und parteipolitisch motivierten Diskussion um den Luftschlag in Kundus einige Fragen beantworten.

1. Trifft es zu, das seit dem Luftschlag, der Raketenbeschuss des deutschen Lagers in Kundus aufgehört bzw. rapide abgenommen hat?

2. Wenn ja, hatte der Luftschlag dann nicht seine Berechtigung?

3. Kann es sein, das die Vermeidung des Wortes Krieg bzw. die Aberkennung das es sich um einen solchen in Afghanistan handelt, zu finanziellen Vorteilen für die Bundesregierung, hinsichtlich der Entschädigung möglicher Hinterbliebener in der Heimat, führt?

4. Was tun SIe bzw was könnte im allgemeinen getan werden, das dieser und die anderen Einsätze in der Welt ihre entsprechende Würdigung findet? Sprich, dass das Ansehen der ehemaligen kameraden besser wird, das sie nicht schief angesehen werden, wenn sie mit Uniform am Bahnsteig stehen, sondern vielleicht mal einen Dank oder entsprechenden Würdigung bekommen?

Vielen Dank im voraus!

Jens Sellers

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Herr Sellers,

sehr gern beantworte ich Ihre vier Fragen. (Ich hätte dies übrigens längst tun müssen.)

1. Einerseits wird das deutsche Camp nach meinen Informationen weniger beschossen. Allerdings gibt es heute mehr Angriffe auf unsere Soldaten aus dem Hinterhalt. Und auch die Gefahr durch Sprengfallen hat zugenommen.

2. Der Luftschlag war nicht angemessen. Oberst Georg Klein hat in einer schwierigen Situation zum Schutz der ihm anvertrauten Soldaten gehandelt.

3. Ich habe diesbezüglich im Verteidigungsministerium nachgefragt. Die Antwort steht noch aus.

4. Ich halte es für absolut wichtig, dass die Auslandseinsätze unserer Soldatinnen stärker als bislang gewürdigt werden. Dies ist übrigens auch der Wunsch der Truppe. Sie wünschen sich den Rückhalt der Bevölkerung und der Politik, und sie wollen, dass in der Heimat anerkannt wird, wie gefährlich ihr Einsatz ist.

Ich persönlich bemühe mich erstens um eine ehrliche Informationspolitik. Ich habe die deutschen Soldaten in Afghanistan zweimal besucht und nehme auch wegen dieser Erfahrungen kein Blatt vor den Mund. Keinem Soldaten ist geholfen, wenn wir seinen Dienst verharmlosen. Er ist riskant. Zweitens biete ich Vorträge an, um den Afghanistan-Einsatz zu erklären. Ich betone, dass der zivile Aufbau Schutz braucht und wir den Terrorismus nicht hinnehmen dürfen, weil er uns sonst auch treffen kann in Deutschland. Drittens unterstütze ich die Initiative "Gelbe Schleife", um so meine Solidarität mit unseren Soldaten auszudrücken.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Strenz