Frage an Karin Maag von Cornelia S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte ___________________ ,
Sie kandidieren für den Bundestag und wollen sich zum Wohle der Bürger einsetzen.
1) DB und Barrierefreiheit
Vorausgeschickt: „Barrierefreiheit ist für 10% der Bevölkerung zwingend erforderlich, für 40% notwendig und bedeutet für 100 % Komfort und einen Qualitätsnachweis.“ Quelle: BMWI „Wirtschaftsfaktor Alter“, 2010
Getrickst: „Übereinkunft zwischen Bahn und Bund, 3900 kleinere Bahnhöfe, immerhin 69 Prozent aller Stationen, pauschal als „stufenfrei“ zu bewerten, auch wenn die Bahnsteige ausschließlich über Treppen zu erreichen sind.“
Quelle: Der Westen, „Die Deutsche Bahn ertrinkt in Problemen“, auch: ARD/SWR Plusminus „Marode Bahnhöfe“
Verantwortungslos: “zwischen der DB Station&Service AG als Betreiberin der Personenbahnhöfe und Personen mit Behinderungen und Personen mit eingeschränkter Mobilität besteht kein Vertragsverhältnis“
Quelle: DB Station&Service Zugangsregelungen für mobilitätseingeschränkte Menschen
Gutgläubig: „... wann und wie diese Ziele umzusetzen sind. Der Gesetzgeber habe das dem Programm der Deutsche Bahn AG überlassen, ...“
Quelle: Kleine Anfrage, Bundestag Drucksache 16/1561
FRAGE: 50 % der Bevölkerung ist auf Barrierefreiheit angewiesen. Wie wollen Sie sich dafür einsetzen, dass die DB konkrete Vorgaben bekommt?
2) Komfort, Sicherheit, Barrierefreiheit bei zukunftsfähigem Vorzeigeprojekt Stuttgart 21?
Kein Komfort:
- Auf Bahnsteigen pro Person Bewegungsfläche unter 0,6 qm.
Keine Barrierefreiheit:
- Engpässe: Gehspuren von weniger als 50 cm. Nach Brandschutz-Maßnahmen zu erwarten: Gehspuren von 37 cm.
- Beim Gefälle wurde das 6-fache(!) der Regel genehmigt.
Keine Sicherheit:
- Entfluchtung Tiefbahnhof / Brandschutz: Erste Simulation grob fehlerhaft, neue Simulation nicht veröffentlicht.
- Entfluchtung Tunnel-Fluchtwege: 40 cm enger als erlaubt.
FRAGE: Sind diese Mängel bei einem Großstadtbahnhof vertretbar?
Ihrer Antwort sehen wir mit großem Interesse entgegen.
MfG
C. Single
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