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Frage von Andreas Klose, D. •

Frage an Karin Evers-Meyer von Andreas Klose, D. bezüglich Gesundheit

Sehr verehrte Frau Evers-Meyer!
Es geht um das neue MVZ am Kreiskrankenhaus Wittmund.
Ich bin niedergelassener Facharzt für Innere Medizin-Gastroenterologie in Jever. Berufspolitisch bin ich Mitglied im Bezirksausschuss der Bezirksstelle WHV der KVN, Kreisstellensprecher Friesland der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sowie Landesvorsitzender des Berufsverbandes niedergelassener Gastroenterologen BNG.
Das Krankenhaus Wittmund eröffnet nun in Konkurenz zu uns niedergelassenen Fachärzten ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Das ist laut SGB V möglich. In dem MVZ soll ein niedergelassener Neurologe und der neue Chefarzt der Inneren Abteilung sowie dessen Oberärzte ambulant tätig werden. (Fachgebiete Gastroenterologie, Kardiologie, Pulmonologie). Deren Fachgebiete werden allesamt von niedergelassenen Fachärzten in Friesland/WHV abgedeckt. Ein Versorgungsproblem besteht nicht.
Zur Gründung des MVZ habe ich folgende Fragen:
Ist es wahr, dass der Landkreis Wittmund die zur Gründung eines MVZ nötige Ausfallbürgschaft übernommen hat?
Wie hoch ist der Bürgschaftsbetrag? Es wird von einem Betrag von 500.000€ gesprochen.
Wie stehen Sie zum Einsatz von Steuergeldern (auch den von uns niedergelassenen Ärzten) zum Aufbau paralleler ambulanter Versorgungsstrukturen an Krankenhäusern?
Wie stehen Sie allgemein zu MVZ?
Sehen Sie darin eine zukunftsichere Versorgung in unserem ländlichen Raum?

Mit freundlichen Grüßen
Dr.med.A.Klose

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Klose,

das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) wurde vom Krankenhaus Wittmund gegründet. Die Ausfallbürgschaft übernimmt daher auch das Krankenhaus Wittmund und nicht der Landkreis Wittmund. Sofern mit dem MVZ am Krankenhaus Wittmund tatsächlich eine Parallelstruktur zu einer bereits vorhandenen medizinischen Versorgung durch niedergelassene Fachärzte aufgebaut würde, hielte ich die Einrichtung eines MVZ für falsch. Allerdings gibt es noch meinen Informationen gute Gründe, am Wittmunder Krankenhaus ein MVZ zu errichten. Dazu gehört, dass die Patientinnen und Patienten im MVZ eine umfassende Betreuung in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen erhalten. Dazu zählt aber auch, dass mit einem MVZ dem absehbaren Mangel an niedergelassenen Ärzten in der Region langfristig wirksam begegnet werden kann. Unter diesen Umständen halte ich die MVZ allgemein für eine sinnvolle Lösung, um eine hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum auch künftig sicherzustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Karin Evers-Meyer