Frage an Karin Evers-Meyer von Gerhard R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Evers-Meyer,
aus: "Eine neue Exit-Strategie für Afghanistan? ... Die Enthüllungen durch WikiLeaks haben das Vertrauen der US-Bürger in die Afghanistan-Politik ihrer Regierung erschüttert." (Deutsche Welle, 30. Juli 2010: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5849288,00.html )
Die jüngsten Meinungsumfragen in den USA zeigen, daß die Unterstützung für den Afghanistan-Krieg, der 100 Milliarden Dollar pro Jahr verschlingt und immer mehr zivile Opfer und Soldatenleben fordert, stetig abnimmt.
Die Zweifel mehren sich auch auf Seiten der Republikaner, die bisher den Kurs Obamas weitgehend unterstützt haben.
Unter welchen Voraussetzungen könnten Sie zu dem Ergebnis kommen, daß der Einmarsch in Afghanistan ein Fehler war und jetzt mit dem Abzug der Bundeswehr begonnen werden muß?
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth
Sehr geehrter Herr Reth,
ich halte das deutsche Engagement in Afghanistan nach wie vor für richtig und notwendig. Afghanistan braucht unsere Unterstützung und muss, auch in unserem Interesse, stabilisiert werden. Daran ändern auch die jüngst auf der Plattform Wikileaks veröffentlichten Dokumente nichts, die inhaltlich keine neuen Erkenntnisse über den Afghanistan-Einsatz ergeben. Ich habe auch nicht vor, Überlegungen anzustellen, unter welchen Umständen ich das Engagement der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan für einen Fehler halten könnte. Ich ziehe es vor und betrachte es als meine Aufgabe, mich mit den tatsächlichen Problemen dieses Einsatzes zu beschäftigen.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Evers-Meyer