Frage an Karin Evers-Meyer von Elke B. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Evers-Meyer,
Warum kann man nicht nach 45 Jahren Arbeit ohne Abzüge in Rente gehen? Mein Mann ist 1950 geboren, hat 1966 angefangen zu arbeiten. Er darf aber erst ohne Abzüge in Rente mit 65 . Geht er mit 63 sind es schon 7,2%. Das bedeutet, dass er bis dahin über 50 Jahre gearbeitet hat. Gearbeitet ohne Pause mit vielen Jahren Schichtarbeit. Es ist doch beschämend das diesen/unseren Jahrgängen die früh angefangen haben zu arbeiten nicht Gerechtigkeit wiederfäht.Wer schafft denn heute noch so viele Jahre im Arbeitsleben? Wie können Politiker verantworten das diese Gruppe von Arbeitnehmern ausgebeutet wird. Denn nach so vielen Jahren Schicht und Akkord schafft man es nciht bis 65. Ist aber auch nicht krank genug um einen Schwerbehindertenausweis zu bekommen. Man ist einfach aufgebraucht. Leer.
Wo ist da die Gerechtigkeit?
Mit freundlichen Grüßen
Elke Baumann
Sehr geehrte Frau Baumann,
ich halte die Rente mit 67 grundsätzlich für richtig. Richtig, weil aufgrund der Bevölkerungsentwicklung immer weniger aktive Arbeitnehmer die Renten für immer mehr Rentner finanzieren müssen. Hinzu kommt, dass sich der durchschnittliche Rentenbezug aufgrund der steigenden Lebenserwartung verlängert. Allerdings finde auch ich, dass wir gerade bei Menschen, die sehr lange und oft in körperlich anstrengenden Berufen gearbeitet haben, flexible Übergänge in die Rente schaffen müssen. Es ist klar, dass man nach einem 45jährigen Berufsleben in Schichtarbeit nicht gleich behandelt werden kann wie ein Arbeitnehmer, der 45 Jahre am Schreibtisch gearbeitet hat. Deswegen sind wir dafür, zum Beispiel über eine Verlängerung der Altersteilzeit, für bestimmte Berufsgruppen flexible Übergange in die Rente zu schaffen. Leider hat sich die Bundesregierung dazu noch nicht geäußert. Wir werden die Regierung aber weiter antreiben, in dieser Frage eine Lösung zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Evers-Meyer