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Karin Evers-Meyer
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Frage von Rüdiger S. •

Frage an Karin Evers-Meyer von Rüdiger S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Evers-Meyer,

mit Interesse verfolgte ich den Bericht in der Wilhelmshavener Zeitung vom 25.07.09 mit der Forderung die SPD müsse an der Regierung bleiben.
Als Beispiel nannten sie die Bildungspolitik in Deutschland. Es stand geschrieben es wäre ein Skandal, das 10-15 % der jungen Leute nicht mal einen Hauptschulabschluss haben.
Meiner Meinung nach befindet sich das gesamte Schulsystem in Deutschland vor einen Supergau ! Mit abschaffung der OS,was ja leider Ländersache ist, hat man gerade bei den Kindern begonnen, sie viel zu früh in eine Schulform zu stecken. Das dabei viele Kinder auf der Strecke bleiben,ist außer Frage.
Gottlob sind alle Kinder verschieden,und das ist auch gut so,aber nach nur 4 Grundschuljahren eine Schulempfehlung zu geben finde ich für Abwegig und Realitätsfern.
In diesen Jahr wird die Pisa-Studie zum 8.mal durchgeführt,und unsere Politik hat nichts daraus gelernt. Länder wie zb. Finnland machen es uns vor...
Ein Negatives Beispiel aus Ihren Wahlkreis ist auch das Thema Gesamtschule.Ist es gerecht Schüler abzulehnen oder anzunehmen durch Losglück ? Das ist ein Skandal und hat nichts mit Gerechtigkeit und Changengleichheit unserer Kinder zu tun !
Meine Frage an sie: Wie soll es in Wilhelmshaven (Gesamtschule) diesbezüglich weitergehen?
Ich hoffe das sich bald hier etwas tut, egal wer nach den 27.Sep. an der Regierung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Rüdiger Sauer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Sauer,

wir haben in unserem Regierungsprogramm klare Forderungen für ein gerechteres Bildungswesen aufgestellt. Dazu zählt ganz wesentlich, dass wir die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss von derzeit jährlich rund 80 000 spürbar senken wollen. Neben deutlich höheren Ausgaben für Bildung setzen wir dabei vor allem auf die Förderung integrativer Schulformen. Schülerinnen und Schüler sollen länger gemeinsam lernen. Mir ist dabei besonders wichtig, dabei auch behinderte Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.

Zum viel diskutierten Losverfahren bei der Integrierten Gesamtschule (IGS) Friesland ist aus meiner Sicht folgende Hintergrundinformation wichtig: Das niedersächsische Kultusministerium hat im Januar 2009 die Einrichtung der IGS Friesland in Schortens ab dem Schuljahr 2009/2010 genehmigt. Die Genehmigung umfasst insgesamt sechs Züge bzw. Klassen mit jeweils maximal 30 Schülerinnen und Schülern. Daher ist die Gesamtschülerzahl der IGS Friesland pro Klassenstufe auf 180 Schülerinnen und Schüler begrenzt. Wenn die Anzahl der Anfragen die Zahl der Schulplätze übersteigt, muss nach §59a des niedersächsischen Schulgesetzes per Losverfahren über die Vergabe der Plätze entschieden werden. Dabei dürfen aus Gründen der Gleichbehandlung Schülerinnen und Schüler aus bestimmten Gegenden ausdrücklich nicht bevorzugt werden. Ich würde mich sehr freuen, wenn künftig noch mehr integrierte Gesamtschulen in Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven eingerichtet würden. Dann wäre das derzeit angewandte Losverfahren nicht mehr nötig, das leider immer wieder zu Enttäuschungen führt.

Mit freundlichen Grüßen
Karin Evers-Meyer