Frage an Karin Binder von Wolfram K. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Binder,

sicher, es gibt Wichtigeres; aber für Leute mit wenig Geld ist es schon ein Ärgernis:

WARTESCHLEIFEN BEI BEZAHL-TELEFONNUMMERN !

Diese 0180/1-, /3-, /5-Nummern (und erst recht die 0190-Nummern) sind um ein Vielfaches teurer als "normale" Telefonnummern (zumal man bei letzteren ja auch Niedrigpreise nutzen kann). Den Preisaufschlag teilen sich die Telefongesellschaft und die angerufene Firma.

Zum Teil macht das Sinn: etwa, wenn darunter ein technischer Beratungsdienst erreichbar ist, der ja nun auch kostet und auch Gegenleistung erbringt. Aber nur zu oft landet man nach einer automatischen Begrüßung in einer Warteschleife: da verrinnen die Minuten, man wird vertröstet und vertröstet, Leistung wird keine erbracht; aber man muss dafür blechen - obwohl, wie gesagt, keinerlei Gegenleistung geboten wird!

Irgendeinen nennenswerten Nutzen (für den Anrufenden!) haben diese Warteschleifen nicht. Selbst wenn man dadurch weiß (oder zu wissen glaubt), dass man IRGENDWANN drankommt, ist dies kein Vorteil: genau so lange muss man im Mittel warten, indem man einfach die "Gabel" und die Wiederhol-Taste drückt. Dabei hat man mal Glück und kommt schnell rein, mal hat man Pech und kommt als einer der letzten Wartenden rein; im statistischen Durchschnitt mittelt sich das aber weg.

Also: eine nutzlose Einrichtung, die allein dazu führt, dass der Anrufer der Firma Geld zahlen muss, für die er keinen Gegenwert erhält!

Man könnte vorschreiben,
a) die Zeit in der Warteschlange zum Normaltarif abzurechnen;
b) sie der Firma in Rechnung zu stellen
(dann würden auch die Wartezeiten kleiner);
c) Warteschlangenschaltungen ganz abzuschaffen
(zumindest für teurere als die Normal-Tarife).

Inwieweit wird Ihre Partei, bzw. werden Sie im Verbraucherschutz-Ausschuss, darauf hin wirken, dass die Telekommunikations-Aufsichtsbehörde entsprechende Änderungen bewirkt und die Abzocke aufhört?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfram Kirchhoff