Frage an Kai Wegner von Tom F. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Wegner,
im Laufe der Debatte um einen Stadion-Neubau von Hertha BSC, welche mir derzeit als überaus unkonstruktiv erscheint, stellen sich mir einige Fragen bezüglich ihrer Position zu diesem Thema.
Wie stehen sie zu dieser Thematik?
Als Gründer des Hertha BSC Fanclub im Bundestag und nicht zuletzt als Vertreter eines Wahlkreises, der an die Heimspielstätte des Vereins angrenzt, hielte ich es für angebracht, die zukunftsweisenden Bestrebungen von Hertha BSC zu bestärken und eine Abwanderung nach Brandenburg zu verhindern.
Meine zweite Frage knüpft direkt daran an:
Weshalb ist in dieser Sache von der Berliner CDU, als Oppositionspartei, dessen stellv. Vorsitzender Sie derzeit sind, keine ausgleichende Argumentation zu vernehmen, die der planwirtschaftlich anmutenden und mMn wirtschaftsschädigenden Position der Regierungskoalition entgegentritt?
Dass Rot-rot-grün lediglich nach ideologischen Maßgaben handelt und seine Argumente darum drapiert, sollte spätestens seit der Unterstützung des Volksbegehrens klar sein, welches die Grundprinzipien unserer Demokratie mit Füßen tritt. Enteignung unliebsamer Konzerne - und das 30 Jahre nach dem Mauerfall.
Zuletzt frage ich mich, wie es sich ein hochverschuldetes Land wie Berlin leisten kann, eine Investition in Höhe von 300 Mio. € und damit verbundene Steuereinnahmen etc. auszuschlagen?
Dass es auch innerhalb des Vereins nicht nur Freunde des Vorhabens Neubau gibt, ist mir bewusst. Jedoch erwarte ich von Ihnen als konservativer Politiker, dass sie in dieser Sache ihrer Aufgabe gerecht werden und für einen Interessenausgleich sorgen. Das Feld ideologisch verstrahlten und Partikularinteressen vertretenden Akteuren zu überlassen, die jeden Kompromiss torpedieren, empfinde ich als fahrlässig.
Hertha BSC sollte als Hauptstadtclub in Berlin zuhause sein. Daran hat nicht nur die Stadt, ihr Wahlkreis und ihre Landespartei, sondern daran haben auch sie als bekennender Herthaner ein Interesse!
Beste Grüße
Sehr geehrter Herr F.,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 2. April 2019 und die damit verbundenen Anmerkungen zu der Debatte rund um den Stadion-Neubau von Hertha BSC. Gerne nehme ich zu Ihren Ausführungen Stellung.
Hertha BSC ist ein Aushängeschild des Berliner Sports und zugleich ein bedeutendes Wirtschaftsunternehmen. Als Botschafterin der Hauptstadt verdient Hertha Rückendeckung durch die Politik. Hertha ist der Hauptstadtclub, und deshalb muss der Verein auch in Zukunft seine Heimspiele in Berlin austragen. Ich erwarte vom Senat das ernsthafte Bemühen, den berechtigten Erwartungen des Vereins an ein neues Stadion gerecht zu werden. Wenn Rot-Rot-Grün guten Willen zeigt, lässt sich auch eine gute Lösung finden. Ein respektvoller Umgang und Verhandlungen auf Augenhöhe müssen immer selbstverständlich sein.
Für meine oben beschriebene Position trete ich in Gesprächen mit Verantwortungsträgern und auch öffentlich ein – etwas zuletzt im Tagesspiegel (Druckausgabe vom 17. Mai 2019). Auch in Zukunft werde ich mich nachdrücklich dafür einsetzen, dass Hertha BSC wie geplant ein neues Stadion in Berlin errichten kann.
Mit den besten Grüßen
Kai Wegner
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