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Kai Voet van Vormizeele
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Frage von Jan W. •

Frage an Kai Voet van Vormizeele von Jan W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr van Vormizeele,

ich habe mich sehr über Ihre Antwort vom 08.11.2007 gefreut. Auch für Ihren Hinweis auf die Ungenauigkeiten in meinem Blog vielen Dank.

Sie schreiben in Ihrer Antwort, dass Sie in meiner Argumentation ein wenig die Kritik an dem bisherigen Einsatz elektronischer Datenverarbeitung bei der Ermittlung von Wahlergebnissen vermissen. Dass ich am bisherigen Verfahren keine Kritik äußere, begründe ich nachfolgend.

Bisher wurden keine elektronischen Verfahren zur Bildmustererkennung eingesetzt. Stattdessen wurden die Stimmen von Hand ausgezählt und die dadurch ermittelten Ergebnisse elektronisch an eine Zentrale übermittelt und dort weiter ausgewertet.

Ich kritisiere lediglich die Ermittlung der Rohdaten mit elektronischen Mitteln. Den sich daran anschließenden Prozess sehe ich als unproblematisch. Ich vertraue den Wahlhelfern und unterstelle niemandem kriminelle Absichten.

Doch leider werden mir nur die wenigsten Wahlhelfer erklären können, wie der Stift und das ihm angeschlossene System genau funktionieren. Dies könnten nur die Ingenieure und Informatiker des Herstellers. Anstatt mich auf ein Zertifikat der PTB zu verlassen, würde ich ein System lieber wirklich verstehen wollen. Sie werden zugeben, dass die genauen Abläufe einer manuellen Stimmauszählung leichter zu verstehen sind, als die genaue technische Funktionsweise des Wahlstiftes.

In der IT-Branche können Sie bei jeder Vertriebsveranstaltung zu jedem Produkt hören, es sei sicher und zertifiziert nach "Standard XYZ". Wobei viele Hersteller sich oft schon vor der Erklärung drücken, wie sie "Sicherheit" genau definieren. Ich weiß aus Erfahrung, dass sich diese meist schwammig formulierten Sicherheitsversprechen nur allzu oft als unwahr erweisen. Ich verstehe nicht, wieso man bei einer Wahl ein solches Risiko eingehen will.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Weinschenker

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CDU

Sehr geehrter Herr Weinschenker!

Die sache mit der elektronischen Bildmustererkennung ist so ein "Ding". Test mit Probanten haben ergeben, dass die manuelle Bildmustererkennung (sprich also der Mensch) eine relativ hohe Fehlerquote hat. In der Regel liegen wir bei den Nachzählungen bei den bisherigen Wahlverfahren bei gut 0,5% der Stimmen, die falsch einsortiert waren. D.h. ob die menschliche Erkennung wirklich fehlerfrei ist, bezweifle ich. Mir geht es darum, ob wir systmatisch bzw. technisch-strukturelle Fehler ermiiteln können oder nicht. Die Statistiker haben uns gesagt, bei einer Nachzählung von ca. 1 % der Wahllokale per Hand, hätten wir eine hinreichende mathematische Sicherheit solche strukturelle Fehler zu erkennen. Derweilen herrscht relativ große Einigkeit zwischen den Fraktion, dass wir ggf. diese Zahl noch deutlich auf 5 % erhöhen könnten. Gleichzeitig werden wir wahrscheinlich die Listenstimmen für Bürgerschaft und Bezirksversammlung am Abend noch komplett per Hand nachauszählen. Auch dadurch haben wir eine sehr hohe Sicherheit, ob das System versagt hat oder nicht.

Ich bin überzeugt, dass diese Sicherheitsnetze ausreichend sind, um mindestens den selben Genauigkeitsstandard zu erzielen wie bisher.

Mit freundlichem Gruß

Kai Voet van Vormizeele, MdHB