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Jutta Paulus
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ludwig K. •

Gibt es Pläne, die Situation an E-Ladesäulen zu verbessern?

Sehr geehrte Frau Paulus. Der Strom an vielen Ladesäulen ist so teuer, dass es günstiger wäre, einen Verbrenner zu betanken (Z.B. 79 Cent pro kWh). Außerdem gibt es ein ziemliches Chaos bezüglich Anbieter und Ladekarten. Das bedeutet, dass es für Bürger:innen, die in einer Mietwohnung wohnen völlig unattraktiv ist, auf ein E-Fahrzeug umzusteigen. Was tun Sie und Ihre Partei dafür, diese Situation zu verbessern? Vielen Dank für Ihre Antwort.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die wichtigen Punkte, die Sie ansprechen. Als Besitzerin eines E-Autos kenne ich die Herausforderungen – seien es die teils hohen Ladepreise oder die komplizierten Zugangsbedingungen – aus eigener Erfahrung. Natürlich habe ich in den Verhandlungen zur EU-Ladesäulenverordnung (AFIR) entsprechende Änderungsvorschläge eingebracht, die leider nicht alle in das finale Gesetz eingeflossen sind.

Wir Grüne setzen uns auf EU-Ebene und in Deutschland für konkrete Verbesserungen ein:

  • Stromkosten senken durch günstige, erneuerbare Energie: Erneuerbare Energien sind nicht nur klimafreundlich, sondern auch die Grundlage für bezahlbare Mobilität. Mit dem Rekordtempo beim Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie neuen Modellen wie Energy Sharing wollen wir dafür sorgen, dass günstiger Strom direkt bei den Menschen ankommt. Bis 2030 wollen wir 80 % unseres Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen.
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur: Besonders für Menschen ohne private Lademöglichkeit, wie Mieter*innen in Mehrfamilienhäusern, ist der Ausbau eines flächendeckenden, leicht zugänglichen Ladenetzes entscheidend. Wir fordern daher, dass öffentliche Ladepunkte in Wohngebieten und an Verkehrsknotenpunkten deutlich schneller ausgebaut werden. Die AFIR verpflichtet bspw. Mitgliedstaaten zu ambitionierten Ausbauzielen und nimmt auch Supermärkte, Vermieter von Mehrfamilienhäusern und große Arbeitgeber in die Pflicht.
  • Einheitliche Bezahlsysteme: Der aktuelle Flickenteppich von Ladekarten, Apps und Zugangssystemen ist für viele Bürger*innen eine unnötige Hürde. Wir unterstützen daher Initiativen, die den Zugang vereinfachen. Ab diesem Jahr müssen dank der EU-Vorgaben neue oder generalüberholte Ladepunkte die Kosten transparent darstellen und die Zahlung per Bankkarte ohne Anmeldung oder App ermöglichen.

Diese Maßnahmen sind Teil unserer Vision für eine klimafreundliche und sozial gerechte Mobilität. Wir bleiben dran, diese Transformation für alle Bürger*innen attraktiv und bezahlbar zu gestalten.

Vielen Dank für Ihre Anregungen und Ihr Engagement!

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