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Jürgen Heike
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Frage von Ute M. •

Frage an Jürgen Heike von Ute M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Heike,

wie ist Ihr Standpunkt zur Gesundheitsreform bzw. Gesundheitsfond und wie stehen Sie zur Erhaltung der Hausärzte?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Müller,

unzählige Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Tagen und Wochen ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, was die Gesundheitsreform für Folgen haben wird und ob die hausärztliche Versorgung für die Zukunft noch gewährleistet ist. Insbesondere wird befürchtet, dass die persönliche Verbindung zwischen Arzt und Patient verloren gehen könnte. Dabei wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die neuen Möglichkeiten von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder Call-Centern für Gesundheitsberatung für die praktizierenden Hausärzte künftig in erheblichem Maße existenzgefährdend werden könnten.

Für die CSU und auch für mich persönlich gilt:
Der Erhalt der niedergelassenen Ärzte als freier Berufsstand ist ein unverzichtbares Muss. Unsere Haus- und Fachärzte sind Grundpfeiler der medizinischen Versorgung. Insbesondere die Hausärzte sind Ansprechpartner und Ratgeber weit über medizinische Belange hinaus. Deshalb lehne ich Call-Center oder MVZ als Ersatz für die Hausärzte grundweg ab.
Die ordnungsgemäße und umfassende Betreuung der Bürger mit qualifizierten Hausärzten hat für mich absoluten Vorrang. Versorgungszentren sind nur als Ergänzung, keinesfalls als Ersatz für den Hausarzt zu dulden. Die Gesundheitsvorsorge verlangt auch eine umfassende und gezielte Nachwuchsförderung. Vor allem braucht es mehr Möglichkeiten zur freien Entfaltung der Hausärzte im Rahmen ihrer Patientenbetreuung, was eine Entbürokratisierung, aber ganz besonders auch eine Beendigung der Zulassungsbegrenzung durch Außenstehende bedeutet. Zusätzlich wünsche ich mir eine erhöhte Transparenz, nicht nur bei der Rechnungsstellung durch die Ärzte, was durch Übergabe von Rechnungen zum Zwecke der Information an den Patienten erfolgen kann, sondern auch eine bessere Überprüfungsmöglichkeit der Kosten bei den Krankenversicherungen.

Auch die Krankenhausversorgung muss flächendeckend in ganz Bayern gesichert sein. Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bleibt Grundlage unserer Politik in diesem Bereich. Das bayerische Engagement für die Entlastung der Krankenhäuser war erfolgreich und Bayern kann weiter selbst über seine Investitionen in den Krankenhäusern bestimmen. Durch den jüngst erzielten Kompromiss zwischen Bund und Ländern wird für die bayerischen Krankenhäuser eine Entlastung von 430 Millionen Euro erwartet. Es ist ein großer Erfolg, dass durch eine Länderöffnungsklausel eine verpflichtende Einführung von Investitionspauschalen vom Tisch ist. Denn wir wissen selbst besser, was unsere bayerischen Kliniken brauchen.

Es ist ein ganz wichtiges Anliegen, die Versorgung unserer Patienten ordnungsgemäß und mit "menschlichem Antlitz" zu erhalten oder gar noch zu fördern, andererseits aber auch den Hausärzten und Fachärzten eine faire Entwicklung ihrer Berufsausübung und Existenzmöglichkeit zu gewährleisten. Ich wiederhole: Call-Center und MVZ sind keine zukunftsgerechten Entwicklungen im Interesse der Menschen in unserem Land.

Mit freundlichem Gruß
Jürgen W. Heike, Staatssekretär