Frage an Jürgen Fischer von Harald F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Warum werden den Arbeitern ständig die Löhne in Bratislava als erstrebenswert vorgehalten, den Abgeordneten aber nicht die dortigen Diäten?
Sehr geehrte(r)Herr Fischer,
Deutschland ist ein Hochlohnland und muss es auch bleiben. Unsere, Gott sei Dank noch immer hohen Löhne sind das Ergebnis einer, über viele Jahre prosperierenden wirtschaftlichen Entwicklung. In all den Jahren hat Deutschland enorme, international extrem wettbewerbsfähige und damit auch profitable Innovationen hervorgebracht die den Arbeitnehmern im Gegenzug natürlich auch die verdienten, hohen Löhne gebracht haben. Doch Deutschland ist seit langem nicht mehr der Motor in dieser Beziehung. Sinkende Wettbewerbsfähigkeit führt dann natürlich sehr schnell zu den bekannten Diskussionen über Lohnsenkungen und führt in der Konsequenz leider auch zur Abwanderung von Arbeitsplätzen, weil anderswo halt billiger produziert wird.
Die Frage ist also nicht ob wir uns an diesem oder jenem Billiglohnland orientieren sollen. Denn wo ist da die Grenze. Würde man diesen Weg zu Ende gehen wären schwerste soziale Verwerfungen mit unkalkulierbaren Risiken für unser Gemeinwesen unvermeidlich. Leider lässt es die rot-grüne Regierungen aber genau in diese Richtung treiben mit ihren 1€ Jobs. Um jetzt zynischerweise auf den Wahlplakaten den Slogan zu drucken "... Gegen Lohndumping..". Im Übrigen beteilige ich mich nicht an den, sicher sehr populären Debattenbzgl. Abgeordnetendiäten. Das auch dieses System mit der unverhältmismäßigen Besserstellung der Abgeordneten dringend zu reformieren ist steht außer Frage. Nur der permanente Vergleich versperrt den Blick auf das Wesentliche.
Der Lösungsansatz ist also ein ganz anderer.
Wir dürfen nicht länger nur mehr über die Verteilung dessen reden was tendenziell im Moment eher weniger zu werden scheint. Deutschland muss sich statt dessen wieder auf seine ureigensten Tugenden besinnen und diese konsequent zum Mittelpunkt des Handelns, und das im breiten Konsens der Bevölkerung machen. Es geht um Fleiß, es geht um Ideen, es geht um Erfindungen, es geht um neue Technologien. Wenn wir das nicht schaffen haben wir es nicht verdient hohe Löhne zu haben. Wenn wir weiterhin Spitzentechnologien nur entwickeln, diese aber nicht industriell anwenden weil Ideologen von rot-grün das nicht wollen, werden wir nicht in der Lage sein unser Lohnniveau zu halten. Wenn "alte" Industrien nicht mehr profitabel sind müssen wir uns von ihnen trennen und konsequent neue entwickeln. Nur so schaffen wir neue, profitable Arbeitsplätze. Nur so können und müssen wir unser Lohnniveau halten.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Fischer