Wie stehen Sie zur Impfpflicht?

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Genau wie Sie sehe ich die Gefahren der Pandemie und schätze die Corona-Lage als dramatisch ein. Wir müssen nun gemeinsam dafür sorgen, das Infektionsgeschehen zu bremsen und den Kollaps der Krankenhäuser und hohe Krankenstände in Schulen, Einrichtungen und Unternehmen zu vermeiden. Wir kennen die schnell wirksamen Maßnahmen: Maske tragen, Kontakte reduzieren, Testen und Impf-Angebote nutzen.

Darüber hinaus ist die Impfung mit den vorhandenen, sicheren Impfstoffen das beste uns bekannte Mittel, um die Pandemie langfristig und ohne wiederkehrende Lockdowns, die eine große Belastung für viele Menschen sind, zu bekämpfen. Die Impfpflicht für Beschäftigte in bestimmten Einrichtungen ist sinnvoll, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen. Da die Impfquote in Deutschland anders als erwartet weiterhin nicht hoch genug ist und sofern sie in den nächsten Wochen nicht noch deutlich steigt, ziehe ich inzwischen auch eine allgemeine Impfpflicht in Erwägung.

Wir müssen endlich rauskommen aus dem Teufelskreis immer neuer Corona-Wellen. Dabei hilft eine hohe Impfquote ganz entscheidend.

Obwohl die Zeit angesichts der steigenden Infektionszahlen drängt, halte ich eine ausführliche Diskussion im Deutschen Bundestag über die verschiedenen Vorschläge der Abgeordneten für den richtigen Weg, zu einem demokratisch legitimierten Beschluss über eine allgemeine Impfpflicht zu kommen. Viele Bürgerinnen und Bürger fordern das ein. Eine erste Debatte wird es voraussichtlich noch im Januar geben.

Mit freundlichen Grüßen

Julia Verlinden