Preisbremse für Nachtspeicherstrom vergessen?
Hallo Frau Verlinden,
NachtWÄRMEstrom kostet demnächst weit über, aber mindestens 40ct/kWh (Deckel für Hausstrom). Für Gas zum Heizen wurde auf 12 ct/kWh und für Fernwärme sogar auf 9,5 ct/kWh gedeckelt. Das steht doch in keinem Verhältnis. Sogar für Verbraucher von Öl, Pellets, etc. zum Heizen soll es Entlastungen geben.
Zukünftig bezahlen Bezieher von klimaschädlichem fossilem Gas (ein Produkt dessen Zukunft dem Ende entgegen gehen soll) ein viertel dessen, was ich für ThermoStrom zahlen soll (ein Produkt, dessen Zukunft immens vorangetrieben werden soll). Seit vielen Jahrzehnten bin ich zudem Ökostromkundin!
Kann es sein, dass der Gesetzgeber beim Beschluss der Preisbremsen BezieherInnen von Nachtspeicherstrom für Heizzwecke vergessen hat?
Wir haben schon keine Dezember-Abschläge erstattet bekommen - warum eigentlich nicht?
Bitte bessern Sie hier unbedingt dringend nach.
Vielen Dank vorab für Ihre Mühe.
C. J.
Sehr geehrte Frau J.,
tatsächlich ist die Berechnung bei den so genannten zeitvariablen Tarifen kompliziert. Wir haben diese jedoch nicht vergessen. Es wird der monatliche Durchschnittspreis herangezogen, um den Entlastungsbetrag der Strompreisbremse zu berechnen. Allerdings wird nicht der mengengewichtete Durchschnitt der Tarifstufen genommen, sondern es wird nach der zeitlichen Gültigkeit geschaut. Diese Berechnung ist für Sie vorteilhaft, da so die teureren Tagtarife mehr ins Gewicht fallen und sich die Entlastung entsprechend erhöht.
Eine detaillierte Erklärung und ein Rechenbeispiel finden Sie unter Frage 12 in diesem FAQ: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/F/faq-strompreisbremse.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Wir haben versucht die Preisbremsen so passgenau wie möglich zu beschließen und haben diese jeweils in Relation zu den vor der Energiepreiskrise üblichen Preisen gesetzt. Darüber hinaus wurde jedoch auch versucht, durch die Deckelung von 80% des Verbrauchs Sparanreize zu integrieren. Im Grundsatz stimme ich Ihnen in jedem Fall zu: Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen hin zu mehr Erneuerbaren und Energieeffizienz.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Verlinden