Fragen und Antworten
Über Julia Marmulla
Julia Marmulla schreibt über sich selbst:
Ich bin 1988 geboren und zunächst im Sauerland und dann in Rom aufgewachsen. Meine Schulzeit hat mich politisiert: Wir haben sehr viel diskutiert - über die Kriege im Irak und in Afghanistan, über Wasser als geostrategisches Gut, über Armut und die Mafia in Süditalien und darüber, ob Leipzig sich als Ausrichtungsort für Olympia eignet.
Die Frage von Krieg und Frieden bewegt mich heute nach wie vor sehr. Jede Waffe hat ein konkretes Ziel: Menschen zu töten. Und deshalb gehört der Waffenexport verboten. Wir müssen die Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden und gleichzeitig unser Engagement in der Friedenspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit vervielfachen. Auch mein Studium der Politikwissenschaft und ein Praktikum bei der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung helfen mir, Klarheit in diesen Fragen zu haben.
Anfang 2017 bin ich nach Düsseldorf gezogen. Seitdem beschäftige ich mich mit Wohnungspolitik und Stadtentwicklung. Ich musste feststellen, dass man nicht nur als Studentin große Probleme hat, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Die Realität sieht so aus, dass knapp 40% der Haushalte in Düsseldorf mit den Mietpreisen überlastet sind, also mehr als 30% ihres Einkommens für die Miete ausgeben. Der bundesweite Mietendeckel und ein Stopp der Bodenspekulation sind Beispiele für eine Politik, welche die Mehrheit der Menschen entlasten würden. Dafür setze ich mich ein. Die Wohnungspolitik war auch ein Hauptgründe warum ich angefangen habe, mich kommunalpolitisch zu engagieren: Seit 2020 bin ich Mitglied im Düsseldorf Stadtrat.
Ebenso wichtig sind zwei weitere Themen für mich: die Gleichstellung der Geschlechter und mehr Barrierefreiheit und Inklusion. Dabei ist für mich die Forderung nach einer Normalarbeitszeit von 30 Stunden pro Woche zentral. So könnte die Sorge- und Erwerbsarbeit innerhalb von Familien fairer aufgeteilt werden.
Als Fachplanerin für barrierefreies Bauen habe ich ein Auge für Barrieren, die Menschen mit einer Behinderung in den Weg gelegt werden. Ich kann es nicht hinnehmen, dass der Spielplatz oder die Disko um die Ecke nicht zugänglich und nutzbar sind - nur weil Politiker:innen denken, dass Barrierefreiheit erst an der Reihe ist, wenn noch ein bisschen Geld übrig ist! Auch beruflich setze ich mich für Barrierefreiheit ein und zwar im barrierefreien Tourismus.