Frage an Julia Klöckner von Jens M. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrte Frau Glöckner,
als Vater von 2 Kindern, der plant im Verlauf des Jahres 2006 sich ein Eigenheim bzw. eine Immobilie zu erwerben, würde mich unabhängig von dem Wahlprogramm der CDU, in dem dieser Punkt als streichenswert erachtet wird, interessieren, ob diese zusammen mit der Pendlerpauschale gestrichen werden soll. Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt ist mit einer solchen Abschaffung zu rechnen ?
Mit freundlichen Grüßen
Jens Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
gerne möchte ich ihre Fragen zum Thema Eigenheimzulage und
Pendlerpauschale beantworten.
Die Eigenheimzulage hat dazu beigetragen, dass sich viele junge Familien ihren Traum vom eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung verwirklichen und gleichzeitig private Altersvorsorge betreiben konnten. Die massiv geänderten Rahmenbedingungen in Deutschland erfordern jedoch auch grundlegende Veränderungen. Wann genau damit begonnen wird, die Eigenheimzulage auslaufen zu lassen, wird sich jedoch erst in den nächsten Wochen und Monaten entscheiden. Durch dieses Auslaufen sollen aber keine Haushaltslöchergestopft werden, sondern Familien mehr finanziellen Spielraum erhalten.
So soll zum Beispiel ab dem 1. 1. 2007 für jedes neugeborene Kinde ein Kinderbonus von monatlich 50 Euro als Beitragsermäßigung in der Rentenversicherung eingeführt werden. Diese Leistung gibt es für Kinder bis zum 12. Lebensjahr. Im Jahr sind das 600 Euro, bezogen auf die Laufzeit der Förderung also 7.200 Euro pro Kind. Damit honorieren wir den Zukunftsbeitrag von Familien zum Generationenvertrag in unserer Gesellschaft. Zusätzlich sollen Familien mit Kindern in erheblichen Umfang von einer Steuerreform profitieren. Wir werden einen einheitlichen Grundfreibetrag für jede Person, sei sie Erwachsener oder Kind, von 8.000 Euro einführen.
Mit dem neuen Grundfreibetrag wird eine vierköpfige Familie nach unserem Steuermodell einschließlich sonstiger pauschaler Abzüge bis zu einem Jahreseinkommen von rund 38.200 Euro keinen Cent Einkommensteuer mehr zahlen. Das sind über 5.100 Euro einkommensteuerliche Erleichterung mehr als heute.
Auch diese zusätzlichen finanziellen Spielräume erweitern die Möglichkeiten zur Finanzierung von Wohneigentum. Die Union ist für Mobilität und gegen eine zu hohe Belastung der Autofahrer. Deshalb schaffen wir die Pendlerpauschale nicht ab. Sie wird in unserem neuen, vereinfachten und gerechteren Steuersystem ihren Platz haben. Im Rahmen der Reform der Einkommen- und Körperschaftssteuer, die zum 1. Januar 2007 in Kraft tritt, wird die Pendlerpauschale für die tägliche Fahrt zur Arbeit auf 25 Cent bis maximal 50 Entfernungskilometer gesenkt
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Julia Klöckner