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Julia Klöckner
CDU
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Frage von Andreas T. •

Frage an Julia Klöckner von Andreas T. bezüglich Bildung und Erziehung

Frau Klöckner, warum ist Rheinland-Pfalz in der PISA-Studie so deutlich zurückgefallen? Was muß da geändert werden?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Tümmler,

ich gebe Ihnen völlig Recht, wenn Sie feststellen, dass Rheinland-Pfalz bei der neuen PISA-Studie abgestürzt ist. Rheinland-Pfalz ist in allen getesteten Disziplinen zurückgefallen. So rutschte Rheinland-Pfalz in der Disziplin Lesen bei gleich gebliebenem Punktedurchschnitt von Platz 4 auf Platz 6, in den Naturwissenschaften ist Rheinland-Pfalz vom 5. auf den 8. Rang abgerutscht und in Mathematik sogar vom 6. auf den 10. Platz abgefallen. Erstaunlich, dass insbesondere in den Ländern deutliche positive Veränderungen zu verzeichnen sind, die bei PISA 2000 erheblich unter dem OECD-Durchschnitt gelegen hatten. So haben die drei Länder, die beim Ländervergleich in PISA 2000 am Ende lagen, beträchtliche Zuwächse in der Lesekompetenz erreicht. In Rheinland-Pfalz ist der Punktedurchschnitt jedoch gleich geblieben und damit ist Rheinland-Pfalz, ähnlich wie in den Naturwissenschaften und der Mathematik, deutlich abgerutscht. Was ist in Rheinland-Pfalz in den drei Jahren, die zwischen diesen beiden PISA-Studien liegen, eigentlich geschehen?
Die Landesregierung hat als Antwort auf die erste PISA-Studie das Ganztagsschulangebot ausbauen wollen sowie viel über die Verbesserung der Qualität geredet. Seither wird die Lehrerschaft überzogen mit Befragungen, schulinternen Bilanzierungen und allerlei bürokratischem Aktionismus belastet, aber für die Verbesserung der Qualität im Unterricht ist nichts erreicht worden. Das zeigt, dass insbesondere von der derzeitigen Landesregierung häufig vergessen wird, dass Bildung eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist. Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, für kulturelle Teilhabe, für zukunftsträchtige Entwicklungen und Innovationen in Deutschland. Bildung erfasst den ganzen Menschen. Ebenso ist Bildung die Ressource eines rohstoffarmen Landes. Nirgendwo ist der verschärfte Wettbewerb der Globalisierung zukunftsrelevanter als in einer umfassenden Politik, die Schule, Berufsausbildung, Hochschule und lebenslanges Lernen in einen Guss bringen muss. Wir als CDU setzen uns daher für die Verbesserung der Qualität des Bildungswesens ein. Dies erfordert eine Stärkung der Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler. Ebenso sollen die Schülerinnen und Schüler zu lebenslangem Lernen befähigt werden und an der Gestaltung des gesellschaftlichen, technologischen und ökonomischen Wandels aktiv mitwirken können. Der Nachwuchs muss des Weiteren zu einer kompetenten Chancennutzung der Herausforderung der Globalisierung geschult werden. Auf der Seite der Lernenden aber auch der Lehrenden müssen deshalb Leistungsanreize geschaffen werden. Dieser kurze Ausschnitt aus dem Programm der Christdemokraten zeigt die vielfältigen Problemkomplexe und bietet im Gegenzug Antworten darauf. Mit der oben erwähnten Politik aus einem Guss, die all diese Problemkomplexe im Auge behält, kann eine Verbesserung der Bildungspolitik und somit auch ein mittelfristig besseres Ergebnis für Rheinland-Pfalz herbeigeführt werden. Da die Bildungspolitk ein umfassendes Gebiet ist und sie nicht in einem Brief abgehandelt werden kann, sende ich Ihnen als Anhang zu dieser E-Mail das bildungspolitische Konzept der CDU Rheinland-Pfalz sowie das Konzept zur neuen Grundschule in Rheinland-Pfalz. Ebenso kann ich Ihnen meine Wahlkampfseite www.julia-wählen.de empfehlen, auf der Sie das CDU-Regierungsprogramm finden werden, in dem auch ausführlich auf die Bildungspolitik eingegangen wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Julia Klöckner

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