Frage an Julia Goll von Sven Z. bezüglich Naturschutz
Guten Tag Frau Goll,
mich würde gerne interessieren wie Sie zur nachhaltigen Jagd stehen, da der Fleischkonsum im Moment sehr in der Kritik steht, bezüglich Haltung, Umweltbelastung.
Dazu würde mich noch interessieren wie Sie zu dem Thema Neozoon wie zum Beispiel Waschbär und Goldschakal stehen. Und in der Zukunft damit umgegangen wird, um die heimischen Tiere zu Schützen.
Es würde mich sehr freuen eine Antwort von Ihnen zu bekommen.
Sehr geehrter Herr Zühlke,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Fleischgewinnung steht im Jagdsrecht bzw. beim Jagen wohl nicht im Vordergrund, sondern die Hege und Pflege des Reviers und seines heimischen Artenbestands. „Billigfleisch“ und unverhältnismäßiger Ressourcenverbruch bei der Fleischproduktion sind hiervon zu unterscheidende Fragestellungen, die nach meiner Ansicht allerdings nicht durch höhere Steuern auf tierische Produkte aufgelöst werden können.
Der Waschbär stellt sich nach meiner Kenntnis als Problem für heimische Arten dar, unterfällt dem sog. Nuzungsmanagement und darf in Baden-Württemberg bejagt werden. Bei der letzten Änderung des JWMG im Jahr 2020 (anlässlich der Änderung hatte ich mich mit der Thematik ein wenig befasst) gab es hier offenbar auch andere Stimmen, die sich aber nicht durchgesetzt haben. Vom Goldschakal - ich gestehe es. - hatte ich bisher nicht gehört. Wenn er zum spürbaren Problem für die heimischen Wildtiere wird, wird eine Aufnahme in die „Managementstufen“ nach dem JWMG, über die das (Bundes-)Land entscheiden kann, zu prüfen sein, denn - s.o. - der Schutz des heimischen Artenbestands ist ein herausragendes Ziel der Jagdrechts.
Mit freundlichem Gruß
Julia Goll